Читать книгу Der schwarze Kakadu - Fritz Rabensteiner - Страница 8
ОглавлениеGourmet-Gespräch 1
„Heute gibt’s wieder Luxus pur, mein Schatz hat Wein und Käse gekauft. Eine Verköstigung wie bei den Geissens.“
„Was hat er denn genau gekauft?“
„Wein und Käse, sagte ich doch.“
„Ja, aber was für einen Wein und was für einen Käse? Da gibt es doch verschiedene.“
„Ah, ok. Also er hat einen roten Spätburgunder gekauft und einen Gouda Jung.“
„Hoppla, also Spätburgunder kann ja ganz gut sein. Aber Gouda Jung? Na ja, irgendwo muss man ja anfangen.“
„Warum bist du jetzt so herablassend? Wir fangen nicht an, das ist bereits unser dritter Abend. Und wir haben inzwischen Ahnung von gutem und teurem Käse.“
„Ja, sorry, aber Gouda Jung ist halt wirklich kein besonderer Käse. Hast du schon mal einen gegessen, der richtig böse riecht? Die sind manchmal wirklich teuer und schmecken ausgezeichnet.“
„Ja, das hab ich, und ich weiß, wie teuer die sind. Ich habe kürzlich einen Camembert gegessen, da war sogar Schimmel drauf und der hat auch gestunken. Und der hat mir voll geschmeckt. Also tu nicht so, als ob ich keine Ahnung hätte.“
„Das war nicht meine Absicht. Aber Camembert stinkt eigentlich kaum.“
„Du Klugscheisser, du hast keine Ahnung. Der Käse von Camembert stinkt voll.“
„Also wenn er stinkt ist er überreif und nicht mehr gut. Solange er nur riecht, ist er gut bekömmlich. Gib doch zu, dass du neu auf dem Gebiet bist. Das ist doch keine Schande.“
„Du kannst mich mal, ich bin nicht neu.“
„Ach ja? Schön. Hast du schon mal den Käse von Zehe probiert? Der stinkt ganz besonders. Den empfehle ich dir von Herzen. Allerdings weiß ich nicht, ob er dir schmecken wird.“
„Den kenn ich auch schon und der war voll lecker.“
„Tatsächlich? Du hast Zehenkäse gegessen?“
„Ja.“
„Glückwunsch. War der auch von deinem Freund?“
„Natürlich, von wem denn sonst.“