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Carl, Enkel des Tagebuchschreibers und späterer Kaiser

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Als Carl 1887 geboren wurde, war er nicht nur das erste, sondern auch lange Zeit das einzige Kind seiner Eltern Erzherzog Otto und Erzherzogin Marie Josepha, und auch der erste Enkel seines Großvaters Erzherzog Carl Ludwig. Als die Geburt bevorstand, zog der aufgeregte werdende Großvater mit seiner Frau Marie Theresia schon Wochen zuvor in die Nähe von Schloss Persenbeug, wo sich die hochschwangere Schwiegertochter und Sohn Otto aufhielten. Er wollte sichergehen, dass die Gebärende und der Säugling bestmöglich versorgt würden, und er wollte die ersten Tage des Enkels miterleben. Carl sollte eine ganz große Liebe werden. Es ist interessant zu lesen, wie genau der viel beschäftigte Mann seine Tage einteilte, um täglich ein wenig Zeit zu erübrigen, die er mit dem Kleinen verbringen konnte.

Wenn Carls Vater Otto beruflich unterwegs und seine Mutter Marie Josepha auf Reisen war, wurde der Kleine meist in den Haushalt seines Großvaters verbracht. Das war für die zwei »Männer« eine große Freude. Aber auch die (Stief-)Großmutter war eine liebevolle Freundin, die gerne Späße mit Carl trieb und sich seiner annahm, wenn ihr Ehemann beschäftigt war. Wenn es stimmt, was ich einmal in einer wissenschaftlichen Sendung hörte, dass Männer ihr weibliches Schönheitsideal im Alter von drei Jahren festlegen, dann erscheint es in diesem Zusammenhang logisch, dass Carl später Prinzessin Zita von Bourbon-Parma zur Ehefrau wählte, die seiner (Stief-)Großmutter Erzherzogin Marie Theresia in Typ und Persönlichkeit sehr ähnlich war. Beide Frauen waren dunkelhaarige Schönheiten, temperamentvolle und starke Persönlichkeiten. Dass sie sich so ähnlich waren, hatte eine leicht erklärliche Ursache: Zita8 war Marie Theresias direkte Nichte, eine Tochter ihrer Schwester Marie Antonia.

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