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10. Mai 1965

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Franco mit seinem Priesterrücken bringt mich zur Verzweiflung. Ich ertrage ihn nicht mehr:

seine kleinen, zwanghaften Gesten, wenn er seine Sachen zusammenlegt

seine Manie, sich laut zu schnäuzen, bevor er ins Bett geht

seine grauenvollen gestreiften Pyjamas, Geschenke seiner Mutter

sein geräuschvolles Ausspucken, wenn er sich die Zähne putzt

seinen weißen, schlaffen Körper

Um ihn zu meiden, suchte ich früher noch nach einer Entschuldigung und verzog mich aus dem Schlafzimmer, jetzt sage ich nichts mehr. Die Gewohnheit hat ein fast vertrautes Schweigen hervorgebracht. Ich gehe hinaus und setze mich an Arturos Bett, er schläft wie ein kleiner Engel. Sein Gesicht und sein Atem im Halbdunkel beruhigen mich. Wenn ich aus dem Zimmer komme, öffnet diese Hexe von Nurse unweigerlich die Tür und fragt leise, aber scharf: »Stimmt etwas nicht?«

»Nurse«. Ich habe über das Wort nachgedacht. Es verstärkt das Gefühl, mit einer Fremden zusammenzuleben. Sie bleibt unergründlich. Wer ist diese Frieda? Ja, sie hat Familie in Nordengland, ja, sie mag klassische Musik, ja, sie hält eine sehr strenge Diät, ja, sie geht jeden Morgen in die Messe. Franco sagt: »Sie soll ihre Arbeit machen, das ist alles, was uns interessiert.« Er hat sie über eine bekannte Agentur für ausgebildete Kindermädchen gefunden, sie übt den Beruf seit dreißig Jahren aus. Und wennschon! Ich verpasse eine Gelegenheit nach der anderen, meinen Sohn zu lieben.

Erledigen:

Zum Friseur gehen

Medikamente für Arturo kaufen

Champagner bestellen

Lampe

Antonia

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