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7. Digitalisierungs-Drang

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Was die Digitalisierung anbelangt, liegt Deutschland auf den hinteren Plätzen. Unmut macht sich in den Medien hierzulande breit, ob es an der Tatsache oder an der Eitelkeit darüber liegt, vermag ich nicht zu beurteilen.


Die Digitalisierung macht auch Angst. In Zukunft, wenn die KI (Künstliche Intelligenz) etabliert sei, würden viele Arbeitsplätze, die Menschen bekleiden, wegfallen. Die Sozialen Medien würden dazu führen, dass man eine Fake-Identität aufbaue, und somit die Diskrepanz zwischen digitalen Ich und tatsächlichem Ich immer größer würde (zu vermeiden ist es, durch die Einbeziehung des Gewissen [vgl. „Warum Nationalitäten nichts für Dumme sind“ #51EZN]). Und schließlich würden Kinder, Heranwachsende und junge Erwachsene die Digitalisierung dafür nutzen, Spiele im Internet mit Anderen zu spielen, so dass beinahe schon suchthaftes Verhalten auftrete.


Meiner Meinung nach sind diese Ängste oder diese Beobachtungen voll nachvollziehbar. Das Wegfallen von Arbeitsplätzen könnte dadurch gelöst werden, dass bestimmte Arbeitsbereiche von der Digitalisierung in ihrer Extremheit ausgeschlossen werden: z.B. in der Altenpflege. Dort sollten keine Roboter sich um die zu Pflegenden kümmern, sondern Menschen (vgl. „Mentale Sodomie versus Philantropie“, #51EZN). Trotzdem könnte man eine softe Digitalisierung vornehmen, indem beispielsweise Krankenakten digitalisiert werden, und Pflegerinnen und Pfleger über eine App darauf zugreifen können, damit alle zu jeder Zeit auf dem gleichen Stand sind.


Das Problem der Fake-Identität wäre zu lösen, in dem man das eigene Gewissen einbezieht (vgl. Kapitel 1 „Quintessenz aus 51 Ein-Ladungen zum Nach-Denken“ und „Zwang zur aktiven Reflexion“ #51EZN). Im Grunde spielt es nämlich keine Rolle, ob ich jetzt entweder digital oder im Familien-, Freundes- oder Mitarbeiterkreises eine Fake-Identität habe.


Dem totalitären Digitalisierungs-Drang oder -Wunsch muss also Einhalt geboten werden. Aber nicht in einer rein negativen Perspektive wie „das ist alles Hexenwerk“. Man muss auf die positiven Dinge, die Digitalisierung ermöglichen kann, blicken und sie zum Standard machen.


In den Sozialen Medien kann man Freundschaften aufrecht erhalten. Google bietet einem die Möglichkeit, von überall her ein Lexikon (Kochbuch etc.) aufzurufen. Es gibt zahlreiche Apps, mit denen man digital Sprachen, Handwerkliches oder Kochen lernen kann.


Es ist also Aufgabe aller, vor allem der Verantwortungsträger, die Digitalisierung klug zu nutzen und zur Verfügung zu stellen, frei nach dem Motto: das Gute ins Töpfchen, das Schlechte ins Kröpfchen.


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