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Am Vorgebirge der Guten Hoffnung
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Am 29. früh entdeckten wir das äußerste Ende von Afrika. Es war von Wolken und Nebel bedeckt, und einige Sturmtaucher und Enten kamen von dort auf See. Um drei Uhr nachmittags klarte die Luft endlich auf und ließ uns die Küste deutlich sehen. Da der Wind sehr frisch und die „ADVENTURE“ noch weit zurück war, durften wir es nicht wagen, noch diese Nacht in die Tafelbai einzulaufen. Wir nahmen deshalb die Segel ein, zumal es sehr finster war und harter Regen mit Stoßwinden ständig wechselte.
Kaum war es Nacht geworden, als die See rundum einen bewunderungswürdigen Anblick bot. Der ganze Ozean schien Feuer zu sein. Jede brechende Welle war an der Spitze von einem hellen Glanz erleuchtet, der dem Lichte des Phosphors glich, und an den Seiten des Schiffes bildeten die anschlagenden Wellen eine feuerhelle Linie. Hier konnten wir auch große leuchtende Körper im Wasser erkennen. Um dies wunderbare Phänomen zu untersuchen, ließen wir einen Eimer Seewasser aufs Verdeck holen, und es fand sich, dass unzählbare leuchtende Körperchen von rundlicher Gestalt, die mit großer Geschwindigkeit umherschwammen, den glänzenden Schein hervorbrachten. Als ich das Wasser mit der Hand umrührte, blieb eins von den hellen Körperchen daran hängen, und ich machte mir diesen Umstand zunutze, um es mit dem Mikroskop zu untersuchen. Hier zeigte es eine kugelförmige Gestalt, etwas bräunlich und durchsichtig wie Gallert, mit dem stärksten Glase aber entdeckten wir an diesem Atom eine kleine Öffnung und darin vier bis fünf Darmsäcke, die unter sich zusammenhingen. Ich versuchte einige in einem Tropfen Wasser zu fangen, um sie unters Mikroskop zu bringen, aber sie wurden durch die geringste Berührung beschädigt, und sobald sie tot waren, sah man an ihnen nichts mehr als eine zusammenhängende Masse von Fasern. Nach zwei Stunden hörte das Meer gänzlich auf zu leuchten. Wir säumten nun nicht länger, von dem ersten untersuchten Kügelchen eine Zeichnung zu machen und unsere Beobachtung niederzuschreiben, aus der sich vermuten lässt, dass diese kleinen Tiere vielleicht die Brut einer Medusenart sind, doch können sie auch wohl ein eigenes Geschlecht ausmachen.
Nach einer sehr regnerischen Nacht liefen wir endlich bei Tagesanbruch in die Tafelbai ein. Die im Hintergrund liegenden Berge waren nun ohne Wolken und setzten uns durch ihren steilen, felsigen und dürren Anblick in Erstaunen.
Als wir tiefer in die Bai kamen, entdeckten wir die Stadt am Fuße des schwarzen Tafelberges und gingen bald darauf vor Anker. Nachdem wir das Fort begrüßt und von verschiedenen Bedienten der Holländisch-Ostindischen-Compagnie an Bord unseres Schiffes Zuspruch bekommen hatten, gingen wir in Begleitung unserer beiden Kapitäne in der frohen Erwartung an Land, dass wir in einem so weit entfernten Weltteil viel Neues für die Wissenschaften finden müssten.
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