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Wege zur Erfahrung der Gegenwärtigkeit
ОглавлениеWann sind wir, abgesehen von den seltenen Augenblicken der Geistesgegenwärtigkeit, konzentriert und selbstvergessen? Wenn es sein muss, wenn es einen Zweck hat, wenn wir ein Problem lösen wollen oder wenn etwas sehr anziehend ist, ästhetisch oder in anderer Hinsicht. Es sind äußere Anlässe, die im Kontext unseres Lebens auf uns solche Wirkung ausüben und unseren Willen motivieren. Wie wäre es, was könnte man erreichen, wenn wir die Konzentriertheit von uns aus, ohne äußere Gründe, Anlässe, das heißt aus Freiheit herstellen könnten? Dann wäre es gänzlich unser Tun, und da es nicht auf einen Zweck hinausliefe, könnte der Aufmerksamkeitswille, da er kein anderes Ziel hätte, mehr über sich selbst erfahren.
«Von uns aus» bedeutet zugleich, dass das Thema der Aufmerksamkeit nicht durch andere Vorgänge gegeben werden sollte, keine Wahrnehmung wäre, sondern eine Vorstellung oder ein Gedanke, die nicht von außen gegeben werden können, die durch die Aufmerksamkeit selbst als Erinnerung oder als Fantasie oder als Denken hervorgebracht werden müssen. Dann konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf ein eigenes Erzeugnis. Wir nennen das «aktive Aufmerksamkeit». Man kann darin die Möglichkeit ahnen, dass bei diesem Vorgehen die Aufmerksamkeit sich begegnen, das heißt erfahren kann in ihrem Tun, bevor sie ein Objekt hat, ein Bild, ein Gedanke, ein Ding geworden ist. Das Thema soll weder anziehend noch abstoßend sein. Ist es anziehend, dann bedarf es keiner inneren Kraftübung, um bei dem Thema zu bleiben. Es soll auch für den Übenden verständlich, das heißt begrifflich durchsichtig sein. Dieses Kriterium wird nur von menschengeschaffenen Gegenständen erfüllt. Wie man mit Gedanken und Symbolbildern vorgeht, wird im Kapitel «Meditation» behandelt.