Читать книгу Chinesische Medizin gegen Krebs - Georg Weidinger - Страница 30

Die Evolution von Krebs

Оглавление

Krebs ist eine Erkrankung des gesamten Körpers. Auch wenn er vielleicht nur an einer Stelle auftritt, so muss doch das Zheng-Qi des gesamten Körpers versagen, um die Wucherung einer bösen Zelle zuzulassen. Die Zunge zeigt den Zustand des gesamten Körpers. Krebs ist meist der Endzustand einer langen Evolution von Veränderungen im Körper.

Zum besseren Verständnis möchte ich Ihnen hier die typischen Veränderungen im Körper und an der Zunge (und der Vollständigkeit halber auch des jeweiligen Pulses) beschreiben, welche in einen Krebs münden können:

Am Anfang haben wir einen gesunden Körper mit einer gesunden Zunge und einem gesunden Puls.


Dann passiert unser westliches Leben mit seiner ungesunden und unregelmäßigen Lebensweise: viele rohe Lebensmittel, schnelles und unregelmäßiges Essen, Stress und Hektik, Sorgen und Grübeln und unsere Mitte wird müde. Sie produziert weniger Qi und schafft ihre Arbeit, alles gut zu verdauen, nicht mehr. Feuchtigkeit und Schleim bleiben als «Unverdautes» im Körper liegen. Die Zunge wird zu breit für den Mund und zeigt Zahneindrücke, der Zungenbelag wird dicker.


Ist einmal weniger Qi vorhanden und geht es mit den kalten Lebensmitteln und der übermäßigen Anstrengung im Leben weiter, rutscht der Körper in einen Milz-Yang-Mangel, der eher männlichen Variante der Evolution: Die Zunge wird noch breiter, der Zahnbelag noch dicker.


Trifft der Wind unseres Alltages, der Stress, auf die Leber, spannt sich diese an und es entsteht die Leber-Qi-Stagnation, was man an der Zunge an den roten (für die Hitze) und aufgeworfenen Rändern erkennt. Die Hitze trocknet das Blut («Blut-Trockenheit») und die Säfte und die Ränder werden belagfrei. Und hält dieser Zustand der Spannung und der Hitze längere Zeit an, gesellt sich noch der Leber-Yin-Mangel dazu, was man an der Zunge an den geröteten, belagfreien und nun abfallenden Rändern erkennt. Überwiegt der Blutmangel in der Leber, werden die Ränder der Zunge blass (Leber-Blut-Yin-Mangel).


Reicht das Qi nicht mehr aus, um Blut zu bilden, kommt es zu einem Blut-Mangel. Hält dieser länger an, werden die Reserven in der Niere, das Yin, verwendet, nur um Blut zu produzieren und es entsteht ein Yin-Mangel. Blut kühlt, und weil es nicht genügend vorhanden ist, entsteht immer mehr Hitze, was man am Zungenkörper durch rote Stellen erkennt. Der Zungenbelag wird trocken und langsam weniger, weil die Hitze die Säfte des Körpers austrocknet. Beim Yin-Mangel wird der Zungenkörper langsam kleiner und er erhält immer mehr Risse.


Über die müde Milz kann der Weg auch anders weitergehen. So kann zunächst einmal auch die Lunge, das Kind der Milz, müde werden: Sie verliert zunächst Qi und dann auch noch Yin. Wenn die Lunge müde wird, fällt die erste Front unseres Immunsystems, unseres Zheng-Qi: das Wei-Qi.



Ebenso kann es dem Herzen ergehen. In einem feuchten, aufgedunsenen Körper des Milz-Qi-Mangels kann sich das Herz nicht wohlfühlen und in unserem Alltag verlieren wir Ziel, Ausrichtung und Sinn unseres Lebens. Der Shen, der Geist des Herzens, wird immer schwächer. So kommt es zu einem Herz-Qi-Mangel und über den Blut-Mangel schließlich zu einem Herz-Yin-Mangel.



Beim Yin-Mangel kann der Körper die Hitze, die aus Stoffwechsel anfällt (was wir westlich als «sauer werden» bezeichnen), die Hitze unseres stressigen Lebens und die Hitze der falschen Ernährung, die feuchte Hitze aus der Kombination von Hitze mit Feuchtigkeit, nicht mehr ausgleichen. Blut fließt wenig und alles, was wenig fließt, lässt sich leicht blockieren und es droht die Blut-Stagnation:


Und das kann alles gleichzeitig und parallel auftreten und dementsprechend bunt kann die Zunge aussehen:


Also ein Nebeneinander von Schleim, feuchter Hitze, Hitze, Blut-Stagnation, Yin-Mangel und so weiter. Wenn es so aussieht, halten wir uns an eine klare Hierarchie: Zuerst IMMER den Müll wegräumen, dann aufbauen! Müll meint die sekundären Pathogene, die also sekundär zu «was auch immer» entstanden sind, Schleim und Blut-Stagnation. Also räumen wir den Müll zuerst weg, dann sehen wir, was noch da ist, und das behandeln wir. Der Müll ist das Karzinom, der Rest «der Mensch in seinem Umfeld, mit seinem Alltag und seinen Anlagen». Und so sehen dann auch unsere Mischungen aus: ein Modul gegen den Krebs, gegen all den Müll mit Schleim, Blut-Stagnation, Hitze und feuchte Hitze, und ein Modul für den Menschen. Wenn der Müll überhandnimmt oder die Situation es erfordert, konzentrieren wir uns eventuell einmal NUR AUF EIN Problem, zum Beispiel nur auf die feuchte Hitze während einer Chemotherapie, nur auf die Blut-Stagnation eines Gebärmutterkrebses, nur auf die allgemeine Schwäche und Erschöpfung eines Milz-Qi-Mangels. In diesem Rahmen gibt es einen großen Spielraum und es lehrt die Erfahrung, was ich wann am besten behandle und womit ich beginne. Mit dem Modul-System dieses Buches versuche ich Ihnen ein so einfaches Werkzeug wie möglich in die Hand zu legen und Sie dabei gleichzeitig an Ihrer Hand zu führen. Ausführen müssen Sie es dann selbst. Mit Bedacht, auf jeden Fall unter Berücksichtigung der Zunge, anfangs vorsichtig in der Dosierung mit Potenzial zur Steigerung, mit ständiger Anpassung an die laufenden Beschwerden und die laufende westliche Therapie.

Na dann ...

Chinesische Medizin gegen Krebs

Подняться наверх