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Die Welt-Ethik-Chronik
ОглавлениеGenerell erfasst eine Chronik geschichtliche Ereignisse in genauer zeitlicher Reihenfolge. Sie dient einer möglichst objektiven Dokumentation von Hergängen und liefert damit unter vielem anderen auch ein Bewusstsein von Identität.
Jede Chronik wurde einmal begonnen und startet in der Regel mit einer Zustandsbeschreibung der Aspekte, auf denen die Dokumentation aufbaut.
So auch bei der Welt-Ethik-Chronik. Jede Ethnie, jeder Staat bekommt eine Datenbank mit verschiedenen Plattformen. Auf der ersten Daten-Plattform ist die geschichtliche Entwicklung festgehalten (objektiviert und von verzerrenden Epen entrümpelt). Das ist bereits die Feuerprobe.
Jede Kultur hat ihre dunklen Seiten. Wer sie nicht sehen will und verleugnet, richtet damit grossen Schaden für die ethische Entwicklung seiner Gesellschaften an (auch das würde in der Chronik festgehalten).
Die zweite Daten-Plattform dokumentiert ein umfassendes Bild der Gegenwart mit den wichtigsten Beziehungen zur jüngsten Vergangenheit (ca. 100 Jahre).
Diese Istzustand-Plattform ist der entscheidende Ausgangspunkt für die Bewertung der weiteren Entwicklung dieses Staates oder dieser Ethnie. Weil alle Ethnien inzwischen in Staatswesen eingebunden sind oder sich zumindest in einem aufhalten wie beispielsweise die Sinti und Roma, sind auch die gegenseitigen Wirkungen von grosser Bedeutung. "Sag mir, wie du mit deinen Minderheiten umgehst, und ich sage dir, wie es um deine Ethik bestellt ist."
Cirka alle fünfzehn Jahre würde auf einer neuen Plattform die Entwicklung der jeweiligen Gesellschaft dokumentiert, also jeder ihrer Schritte ins Integrative oder Destruktive.
Der Einwand, dass eine objektive Analyse einen gewissen Abstand braucht, und auch eine seriöse Erstellung Zeit benötigt, ist richtig. Die Analyse wird aus einem Abstand von 10 Jahren erarbeitet und durchleuchtet den Zeitraum der davorliegenden 10 Jahre. Das würde bedeuten, dass die Zehnjahresanalyse von 2010 den Zeitraum von 1990 bis 2000 beträfe.
Natürlich wäre zu befürchten, dass, wenn es wie im Fall USA, Russland oder China viel unter den Tisch zu wischen gäbe, die Mächtigen eine solche Bilanz verhindern wollen.
Tatsächlich würde das auf politischer wie wirtschaftlicher und religiöser Ebene wenig Freude auslösen. Deshalb gilt, schon aus Fairnessgründen, die Beurteilung des persönlichen Wirkens von Mächtigen erst zehn Jahre nach deren Machtniederlegung, also im Falle G.W. Bush ab dem Jahr 2018. Je grösser die Wahrscheilichkeit, dass Mächtige die Bilanz ihres Einflusses erleben, desto stärker der Effekt.