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Welche Entwicklungen gibt es bei der urbanen Mobilität?

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Angesichts der wachsenden Staus in Großstädten und der stärkeren Umweltverschmutzung sowie des beeinträchtigen Klimaschutzes ist eine Veränderung der urbanen Mobilität unerlässlich.

Im Jahr 2030 werden schätzungsweise 60 Prozent der Weltbevölkerung in Großstädten leben. Gegenwärtig beträgt der Anteil noch 50 Prozent mit einer stark steigenden Tendenz. Experten nehmen an, dass im Jahr 2030 zwei Milliarden Menschen der Weltbevölkerung zur Mittelschicht gehören werden. Insbesondere in China wächst die Zahl der Menschen, die in die Mittelschicht aufsteigen und über einen höheren Lebensstand verfügen, beständig.40

Die Zahl der Megalopoleis wird aus diesen Gründen beträchtlich zunehmen. Durch solche Riesenstädte wird es immer schwieriger, die Verkehrsströme zu steuern und für einen wirksamen Umwelt- und Klimaschutz zu sorgen. Daher ist ein innovatives Städtekonzept, das die schädlichen Auswirkungen eindämmt, besonders wichtig.

Das Verkehrssystem in Großstädten muss verändert werden, um die Umwelt und das Klima zu schonen. Insbesondere der Ausstoß von Kohlendioxid, das sich als besonders schädlich für das Weltklima erweist, muss drastisch reduziert werden. Daher sollten moderne Verkehrssysteme eingesetzt werden, die umweltfreundlich und klimaneutral arbeiten.

Insbesondere die ElektromobilitätElektromobilität ist geeignet, die Zahl der Emissionen zu reduzieren. Dies setzt voraus, dass der dafür benötigte Strom klimaneutral erzeugt wird.

Elektrische Fahrzeuge lassen sich im öffentlichen Nahverkehr systematisch einsetzen. Neben reinen Elektrobussen sind auch HybridfahrzeugHybridfahrzeuge denkbar. Darüber hinaus trägt das Carsharing erheblich zur Klimaneutralität und zum Umweltschutz bei. Auf diese Weise wird die Zahl der Fahrzeuge im Verkehr reduziert.

Je schneller sich die Batterietechnologie entwickelt, desto größer ist die Reichweite der Elektrofahrzeuge und damit die Nutzbarkeit auf längeren Strecken. Bislang reicht die vorhandene Reichweite für den städtischen Verkehr vollkommen aus.

Um die städtischen Verkehrssysteme systematisch zu verbessern, ist es wichtig, alle Verkehrsteilnehmer mit einzubeziehen. Hierzu gehören Fußgänger und Radfahrer, die einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Klimaneutralität leisten.

Um deren Stellenwert in der Verkehrsplanung zu würdigen und in den Vordergrund zu rücken, müssen mehr Fahrradwege gebaut und Städte für Fußgänger attraktiv werden.

Zudem sollten noch andere Verkehrssysteme einbezogen werden. Hierzu gehören beispielsweise E-ScooterE-Scooter, die im städtischen Nahverkehr nützlich sind, um kürzere Strecken zurückzulegen.

Die Stadtplanung sollte diese Vielfalt der Verkehrssysteme mit einbeziehen. Umgekehrt sollte der Schaden, den PKWs verursachen, kompensiert werden. Es ist denkbar, dass einige Großstädte nach Londoner Vorbild eine City-MautCity-Maut einführen, um die Zahl der PKWs spürbar zu begrenzen. Auch eine restriktivere ParkraumbewirtschaftungParkraumbewirtschaftung kann dazu beitragen, dass Großstädte wieder eine höhere Lebensqualität erlangen.41

Ein großes Vorbild bei der Verkehrsplanung ist die Stadt Wien, die sich weltweit durch eine außergewöhnlich hohe Lebensqualität und eine hervorragende Infrastruktur auszeichnet. Der österreichischen Hauptstadt ist es gelungen, den öffentlichen Nahverkehr systematisch auszubauen und zu fördern. Weltweit gilt das Nahverkehrssystem in der Donau-Metropole als herausragend. Es ist engmaschig und kundenfreundlich und ermöglicht eine systematische Nutzung im gesamten Großraum. Eine Abokarte kostet umgerechnet einen Euro pro Tag. Die Zahl der Abonnenten ist von 2012 bis 2018 sprunghaft gestiegen und hat sich mehr als verdoppelt. Darüber hinaus plant die Stadtverwaltung in Wien, den Ticketpreis noch weiter zu verringern.42

Mobilität im 21. Jahrhundert? Frag doch einfach!

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