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Wie hat sich das Carsharing in Deutschland entwickelt?

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Das CarsharingCarsharing wird sich immer mehr verbreiten, da es insbesondere in Großstädten und Ballungszentren beachtliche Vorteile bietet. Im Vergleich zum Jahr 2019 hat sich der Anteil der Carsharing-Fahrzeuge in Deutschland um 25,7 Prozent erhöht.54 Hierzulande sind 25.400 Carsharing Fahrzeuge unterwegs, und es gibt 2,29 Millionen Nutzer, die sich für Carsharing-Dienste registriert haben.55 Es wird zwischen stationsbasierten und Free-floating-Anbietern unterschieden.

In den Großstädten dominiert das Free-floating-Modell, das die häufigere Nutzung gestattet und es den Nutzern ermöglicht, Fahrzeuge im ganzen Stadtgebiet an beliebiger Stelle abzustellen. Dadurch können Interessenten in jeder Metropole ohne längeres Suchen ein Fahrzeug finden und bequem Kurzstrecken zurücklegen. Dieses hohe Maß an Flexibilität und Kundenfreundlichkeit macht Carsharing-Dienste attraktiv. In den ländlichen Regionen hingegen herrscht das stationsbasierte Carsharing vor, das sogar ehrenamtlich organisiert wird. Dabei wird das Fahrzeug wieder an einen bestimmten zentralen Standort zurückgebracht.

Der größte Anbieter im Free-floating-Bereich ist ShareNow. Über 80 Prozent der Nutzer von Carsharing verfügen über kein eigenes Auto.56 Vor allem Studierende und Engagierte, die aktiven Klima- und Umweltschutz als Teil ihres Lebensmodells verstehen, begeistern sich für Carsharing-Dienste.

Beim stationsbasiertes Carsharingstationsbasierten Carsharing beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer fünf bis sechs Stunden, während sie beim Free Floating lediglich 30 Minuten dauert.57

Jedoch zeigt eine Studie des Bundesverbandes Carsharing, die 2020 publiziert wurde, dass die Kundenzufriedenheit beim Free-floating-Modell lediglich 27 Prozent erreicht, während das stationsbasierte Carsharing auf einem Zufriedenheitsgrad von 83 Prozent hinsichtlich der Fahrzeugverfügbarkeit kommt.58 In Großstädten kann es trotz zahlreicher Fahrzeuge schwieriger sein, sofort ein Auto in unmittelbarer Nähe zu finden. Müssen die Nutzer erst einen längeren Fußweg zurücklegen, kann dies zur Unzufriedenheit führen, so dass sich mancher eher für eine Alternative entscheidet. Beim stationsbasierten Modell hingegen genießt der Kunde die unmittelbare Kundenbetreuung vor Ort.

Wie der ADAC in einer Untersuchung59 feststellt, haben 46,8 Prozent aller Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.000 bis 50.000 Einwohnern einen Carsharing-Service. In kleineren Orten hingegen dominiert das stationsbasierte Modell, das dem klassischen Autoverleih sehr ähnelt und sich nur durch Nuancen unterscheidet.

Dennoch bleibt das Carsharing insgesamt betrachtet ein Randmodell, da es lediglich über 25.000 Fahrzeuge verfügt, während in Deutschland 47 Millionen Fahrzeuge zugelassen sind.60 Das Carsharing spricht eher junge Erwachsene an, die in der Großstadt leben und größere Einkäufe oder einen Transport oder spontanen Umzug planen. Auch für eine kurze Reise ist das Carsharing geeignet. Aufgrund einer zu geringen Verfügbarkeit von Fahrzeugen in der unmittelbaren Nähe erscheinen für Großstadtbewohner jedoch der gut ausgebaute öffentliche Nahverkehr oder das Fahrrad vorteilhafter.

Quellentipp:

Unter https://carsharing.de/alles-ueber-carsharing/carsharing-zahlen/aktuelle-zahlen-daten-zum-carsharing-deutschland finden sich weitere aktuelle Zahlen und Fakten zum Carsharing. Und auch der ADAC erklärt unter https://www.adac.de/news/carsharing-statistik-2020/ die aktuelle Entwicklung.

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