Читать книгу Der Apfelwein-Botschafter: Kommissar Rauscher 11 - Gerd Fischer - Страница 19
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ОглавлениеIn der Kantine des Polizeipräsidiums waren an diesem Montagmittag schon reichlich Portionen Rindscurry mit Pommes, Erbseneintopf mit Frankfurter Würstchen und veganer Gemüseauflauf – der neueste Schrei – über den Tresen gegangen.
Klaus Markowsky hatte sich für die gesunde Variante entschieden, wollte aber auf seinen obligatorischen Nachtisch nicht verzichten. Deshalb stand auf dem Tablett – unmittelbar neben dem Gemüseteller – ein Schälchen mit Mousse au Chocolat.
Gerade wollte er die erste Gabel zum Mund führen, als er einen Schatten bemerkte, der über seinen Teller fiel. Er stoppte, blickte hoch und schaute Kollege Krause ins Gesicht.
„Darf ich?“, fragte sein neuer Teamleiter.
Der Chef nickte. „Bitte sehr.“
Als sich Krause setzte, erkannte Markowsky neidisch, dass sich eine fette Rindswurst an Pommes rot-weiß in einer Currysoße auf Krauses Teller suhlte.
„Sie können es sich leisten, Kollege Krause“, seufzte Markowsky. „Wie machen Sie das nur?“
Über die Wangen des ranken und gertenschlanken Teamleiters, der knapp zwei Meter maß, legte sich ein stolzes Lächeln. „Bei meiner Größe ist das kein Wunder, ne.“ Mehr kam nicht.
Da Markowsky das Thema ungelegen kam, lenkte er etwas ungeschickt davon ab. „Alles im Griff im Fall Adlhof?“
„Gut, dass Sie es ansprechen, Herr Markowsky“, begann Krause leise.
„Flüstern Sie doch nicht so!“, ermahnte ihn Markowsky. „Oder haben Sie Angst, wir könnten hier abgehört werden? Wir sind doch nicht bei der Stasi.“
„Gott bewahre!“ Krause räusperte sich. „Chef, die Situation im Team seit dem Adlhof-Fall, die gibt mir arg zu denken, ne.“
Markowsky runzelte die Stirn und warf einen bedächtigen Blick auf seinen Untergebenen. „Inwiefern, wenn ich fragen darf?“
„Die personelle Besetzung. Sie kennen ja die große Bedeutung des Falles für die Öffentlichkeit.“
Ein paar kritische Sekunden später fragte der Chef: „Worauf wollen Sie hinaus, Herr Krause?“ Eine Gabel mit Möhre, Paprika, Brokkoli und Tomate verschwand in Markowskys Mund, während Krause auf einem Stück Rindswurst kaute und es schleunigst hinunterschluckte, um den Mund freizubekommen.
„Nun ja, Rauscher wird uns in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen …“
„Richtig, er wird anderweitig gebraucht“, unterbrach ihn Markowsky.
„Seine Stelle ist aber nicht besetzt.“
„Nun kommen Sie schon auf den Punkt!“ Markowsky wirkte zunehmend gereizt.
Seinem Blick ausweichend, antwortete Krause zögerlich: „Elke Erb. Ich könnte sie kontaktieren. Sie wäre die ideale Besetzung für die Stelle.“
Fast hätte Markowsky seine Gabel fallen lassen. „Elke … Erb?“ Die Worte kamen stotternd, bevor sich ein leichtes Lächeln über seine Wangen legte. „Gute Idee, Krause, gute Idee!“