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Die Musiker

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In der beginnenden DDR-Gründerzeit gab es gute und große Bigbands, deren Musiker aus den schon genannten „Stadtpfeifen“ hervorgegangen sind. Bis zum Bau der Mauer galt als berühmteste Bigband das Tanzorchester des Leipziger Rundfunks unter Leitung von Kurt Henkels. Leider waren viele gute Leute wie er eines Tages „verschwunden“, darauf tauchten sie im Westteil Deutschlands wieder auf. Die kulturellen „Vorgaben“ passten eben nicht jedem Künstler. Aus diesem Orchester ist unter anderem zu einem Großteil das Tanz und Vorzeigeorchester „Gips Kreischer“ entstanden. Viele Musiker aus dieser Band sind dennoch im Ostteil geblieben und haben sich in anderen Bands verdingt. Jahrelang war obiges Orchester das Aushängeschild des SED-Politbüros im kapitalistischen Ausland, bis es zerfiel. Ja, und mein erster Bandchef kannte sehr viele von diesen großartigen Musikern. Da er selbst noch einen „Holzbläser“ suchte, konnten wir den 1-ten Eb-Mann in unserer Band verpflichten. Da selbiger ohnehin nichts zu tun hatte und in Karl-Marx-Stadt wohnte, wie auch andere vom „Gips“, schlug mein Chef sofort zu, bevor ihm jemand zuvorkam und ihn holte. Dieser Mann war natürlich ein super „Fang“. Mit einem der besten Eb-Saxophonisten Deutschlands zu spielen war toll. Man konnte ja nur lernen. Fürwahr, ein gutes Stichwort! Es ist zwar nicht gut, wenn eine Band laufend neue Leute einstellt. Aber man kann trotzdem von jedem Berufskünstler etwas für sich „mitnehmen“, was sich als großer Vorteil erweist! Eine Berufsband braucht keine großen Proben. Da merkt man am ersten Abend, geht es oder geht es nicht. Hat er „Drive“ oder nicht. Ist „er“ trotz jahrelangen Studiums ein Blattmann oder nicht. Musiker müssen zusammenpassen! Allerdings eher in der Auffassung einer musikalischen Spielweise. Das heißt: „Driver gehören zusammen“, sonst gibt es Stunk, und die Musik ist Müll. Es gibt Leute, die haben nie studiert, aber sie wissen, wie es „geht“. Und andere machen Abschlüsse in Masse, waren bei mehreren Professoren und bringen keinen ordentlichen Rhythmus zusammen oder hören keinen „Bläsersatz“. Dieses wiederum bedeutet, man muss sich einigen auf den „Vordersten“. Ich gehe hier nicht näher darauf ein, denn es würde den Rahmen und Sinn dieses Büchleins sprengen.

So war es in der DDR und nicht anders

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