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Kapitel 5

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Wie Olivia später zu Leonard sagte, hätte sie sich wohl auch für die Olympischen Spiele beworben, so vollkommen überzeugt habe sich Lady Gaynesford von ihren Fähigkeiten gezeigt. Am Donnerstag war sie sehr früh aufgestanden, um ihren Artikel über die Bildhauerin Victoria Gaynesford für die Süddeutsche zu schreiben und sich wieder dabei zuzuschauen, wie tief beeindruckt sie von der Persönlichkeit »ihrer« Lady war. Nachdem sie den Text am Nachmittag nach München gefaxt hatte, holte sie sich einen Stoß ausgewählter Nummern von ›Arts and Artists‹ und einige Standardwerke über die Geschichte der Skulptur aus der Bibliothek. Es war die Zeit des ersten Büroschlusses und um sie herum wirbelten befreite, müde oder zielstrebige Menschen. Je mehr sie sich Piccadilly Circus näherte, desto geordneter wurde die Richtung all dieser eiligen Bewegungen. Die Menschen strömten an ihr vorbei in die eine oder die entgegengesetzte Richtung. Mit ihren schweren Büchertaschen war Olivia relativ langsam. Doch sie fühlte sich wohl, wenn sie von der Lebendigkeit Londons umgeben war. Heute dachte sie zum ersten Mal, dass diese Lebendigkeit auch Sicherheit bedeutete. Was immer ihr in diesem Augenblick an Missgeschick zustoßen würde, es fände sich ein Mensch, der ihr weiterhelfen würde.

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