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Beschreibung der Gruppendynamik anhand des Eisbergmodells

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Abstract

In Gruppen herrscht immer eine Dynamik. Oft wird von Gruppendynamik gesprochen, wenn es schwierig wird, aber auch wenn keine Probleme auftreten, gibt es eine Gruppendynamik. Anhand des Eisbergmodells wird das Wesen der Gruppendynamik vorgestellt. Das Sichtbare, oberhalb des Wasserspiegels, ist die Sachebene, unterhalb befindet sich die Beziehungsebene. Menschen kommen wegen dem zusammen, was oberhalb des Wasserspiegels ist, in der Gruppe wird das Klima aber von dem geprägt, was unterhalb ist. Im Unsichtbaren liegen die Emotionen, Werte, Haltungen, Einstellungen.

Gruppendynamik entwickelt sich, da Einstellungen, Werte, Normen, Rollen und Verhaltensweisen in Gruppen entstehen, die sich durch die Interaktionen von Personen ergeben. Sie basiert also auf den Beziehungen zwischen und dem Zusammenwirken von Mitgliedern einer Gruppe.

«Gruppendynamik ist wie das Wetter: Sie findet immer statt» ist ein weit verbreiteter Spruch. Oft wird der Begriff Gruppendynamik im Zusammenhang mit problematischen Entwicklungen in Gruppen gebraucht. Man sagt vielleicht: «Dann hat sich eine negative Gruppendynamik ergeben», oder: «Dann hat man die Gruppendynamik zu spüren gekommen». Wenn eine Lerngruppe oder Klasse sehr gut zusammenarbeitet und höchste Leistungen erbringt, ist auch das Ausdruck einer Gruppendynamik. Schweigen die Lernenden, gähnen sie und sind kaum zu einer Aktivität zu bewegen, ist das Ausdruck einer weiteren Ausprägung von Gruppendynamik.

Wichtig

Grundsätzlich gilt: Wenn wir von Gruppendynamik sprechen, werden neben dem Sachinhalt, zum Beispiel das Unterrichtsthema, auch soziale Zusammenhänge, Beziehungen unter allen Beteiligten und emotionale Aspekte der einzelnen Gruppenmitglieder in die Überlegungen miteinbezogen. Das ist es, was ich Eisbergmanagement nenne.

Folgende Elemente prägen die Gruppendynamik: Rollenverhalten, Entstehung von Hierarchien, Verhaltensnormen und -standards (Dos und Don’ts), Entwicklung der Gruppenstruktur sowie das Leitungsverhalten in der Gruppe. Damit ist nicht (nur) die formale Leitung gemeint, sondern alle Mitglieder der Gruppe, die durch mehr oder weniger aktive Beteiligung den Prozess beeinflussen, ihn ermöglichen, fördern, behindern oder blockieren. Es treffen unterschiedliche Erfahrungen, Biografien, Werte, Normen, Meinungen, Ansichten und Charaktere aufeinander. Diese Unterschiede abzugleichen, auszutragen und überhaupt der Gruppe zur Verfügung zu stellen ist das, was die Dynamik einer Gruppe ausmacht. Das daraus entstehende Gruppenklima beeinflusst das Lernen mehr oder weniger günstig.

König und Schattenhofer (2018, S. 15) beschreiben drei Bedeutungen der Gruppendynamik (in diesem Buch interessieren uns vor allem die Punkte 1 und 3):

1 das «Geschehen in Gruppen» und das «Kräftespiel einer Gruppe»

2 im Rahmen der Sozialwissenschaften handelt es sich um die «wissenschaftliche Erforschung solcher Prozesse in kleinen Gruppen»

3 «ein Verfahren sozialen Lernens …, das soziale Lernprozesse und Verhaltensänderungen anstoßen soll». Gruppendynamik ist eine Methode, mit der Gruppenprozesse beeinflusst werden sollen.

Eisbergmanagement (E-Book)

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