Читать книгу Das geht auf keine Kuhhaut - Gerhard Wagner - Страница 17
„Gerüstet, gewappnet sein“ vorbereitet sein
ОглавлениеWas wäre ein Ritter ohne Rüstung? Der Ritter legte sich diese Schutzkleidung, die bis zu dreißig Kilogramm wiegen konnte, mit Hilfe seines Knappen an und war dann für den Kampf gerüstet. Der Ritterpanzer diente zur Verteidigung. Wie auch heute noch entwickelte sich die Defensive immer als Antwort auf die Offensive, das heißt, neue stärkere Angriffswaffen erforderten wirksamere Verteidigungsmaßnahmen: Langbogenpfeile durchdrangen den Lederwams des frühen Mittelalters; das gegen Pfeile noch schützende Kettenhemd war gegen Armbrustbolzen machtlos, der dann vom Harnischmacher erfundene Plattenharnisch schützte nicht gegen Kanonenkugeln, und so weiter und so weiter. Gewappnet war man bewaffnet, denn das Wort „Wappen” war im Mittelalter eine Nebenform von „Waffe” und wurde erst ab dem 16. Jahrhundert im heutigen Sinn gebraucht. Ob gerüstet oder gewappnet – nach dem Einsatz kam es zur Abrüstung, denn die Herren liefen zu Hause in der Burg ja nicht in Eisen herum. Wenn sich heute jemand eine neue Fotoausrüstung oder ein Wappen zulegt, hat das zum Glück nichts mehr mit Kriegführen zu tun.