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B Improvisieren ist Umgang mit Unvorhersehbarem (managing the unexpected)

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Mit einem unerwarteten Verlauf umzugehen, lässt sich als managing the unexpected bezeichnen, wie es auch Karl Weick und Kathleen Sutcliffe (2016) basierend auf Untersuchungen in sogenannten high reliability organizations tun. Sie plädieren dafür, sich auf Fehler und Abweichungen zu konzentrieren, um defensive Routinen zu verhindern und Innovation zuzulassen (vgl. den Beitrag von Wehner & Thomann, S. 24).

Zwar geht es bei der Arbeit in Bildungsorganisationen selten um Leben und Tod. Anders dagegen rettet in einer Rettungssanität oder Intensivstation mitunter standardisiertes Vorgehen Leben, manchmal tut das jedoch ebenso der Situation angepasstes, von Standards abweichendes Verhalten (vgl. die Beiträge von Kramer-Länger, S. 110, Thomann, S. 46, und Wilhelm, S. 168).

Judith Neumer (2012, S. 37–67) diskutiert unter dem Titel «Von der bounded rationality zum situativen Handeln» aktuelle Konzepte, wie sich in unsicheren Situationen Entscheiden und Handeln konstruktiv verbinden lassen. Ähnlich charakterisiert der Literaturwissenschaftler Sandro Zanetti die Improvisation als ein Verfahren, «wie mit dem Unvorhergesehenen produktiv umgegangen werden kann». Improvisation ist grundsätzlich «gegenwarts- und zukunftsoffen» (Zanetti, 2014, S. 15). Luhmann schreibt von «Präparation» im Sinn der Vorbereitung auf Überraschungsmomente und Unvorhersehbarkeiten (2002, S. 45). Ebenso betont Coach und Autor Hermann Rühle, dass Improvisieren bedeute, «mit dem Unvorhergesehenen fertigzuwerden, spontan und flexibel das Beste aus einer überraschenden Situation zu machen» (Rühle, 2004, S. 40).

Diesen Strang nehmen im vorliegenden Band die Beiträge von Bertram (S. 88), Honegger (S. 68), Kramer-Länger (S. 110), Kröger (S. 96), Kuhn (S. 154), Suter (S. 134) und Tuma (S. 144) auf.

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