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Alpirsbach Heilige Dreifaltigkeit, Heilig Kreuz und Sankt Benedikt

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• Ehem. Benediktiner-Klosterkirche. • Ev. Pfarrkirche. • Dreischiffige Säulenbasilika im Gebundenen System über kreuzförmigem Grundriss, in der Nachfolge Hirsaus. • Um 1130 fertiggestellt. • Frühgotische Sakristei um 1220. • Ausstattung: Wandmalereien im Chor um 1200. Romanische Kirchenbank. Schnitzaltar von Nikolaus Weckmann um 1500.

Die Grafen Ruotmann von (Neckar-)Hausen, Alwig von Sulz und Adalbert von Zollern gründeten 1095 das Doppelkloster und bestimmten es als eigene Grablege. Seit 1117 unterstanden die Mönche, die aus dem cluniazensischen Sankt Blasien gekommen waren, Hirsauer Äbten. 1535 wurde das Kloster aufgehoben.

Um 1130 dürfte der bestehende schmucklose Bau aus sorgfältig gefügtem Quaderwerk fertig gestellt gewesen sein. Eine zweigeschossig geplante und im 15. Jh. veränderte Westvorhalle ist dem Schiff in ganzer Breite vorgelagert. Die Mitte der Westwand nimmt ein gestuftes Rundbogenportal ein, in dessen Tympanon ein kniendes Stifterpaar die von Engeln gehaltene Mandorla mit Christus flankiert. An den Türblättern sitzen noch die schönen romanischen Löwenkopfhalter.

Im Innerern schmücken attische Basen und Würfelkapitelle mit Schilden die kräftigen Säulen der Langhausarkaden. Wie in der Hirsauer Mutterkirche St. Peter und Paul markiert das östliche Stützenpaar des flachgedeckten Mittelschiffes, das in Gestalt von Pfeilern mit reich verzierten Kapitellen hervorgehoben ist, den Beginn des einstigen Chorus major für die Mönche. Ursprünglich endete der dreischiffige Chor in ebenso vielen Apsiden: die nördliche wurde ergraben, die südliche 1506 umgebaut. In Übereinstimmung mit den liturgischen Erfordernissen der Hirsauer Kongregation bot allein schon die zweigeschossige Hauptapsis mit ihren drei stollenartig vertieften Apsidiolen im Untergeschoss und der Chorbühne darüber Platz für die Aufstellung von vier Altären.

Wandmalereien aus der Zeit um 1200 in der mittleren Chorapsidiole zeigen an der Stirnwand Christus als Weltenrichter; über den Seligen und Verdammten an den Flanken erscheinen die vier Evangelistensymbole. Großes architekturhistorisches Interesse verdient der zweijochige rippengewölbte Sakristeianbau im Süden. Um 1220 und damit zeitgleich mit der berühmten Maulbronner Kirchenvorhalle entstanden, zählt er zu den frühesten gotischen Bauten Süddeutschlands. Seine Wandmalereien mit Szenen aus der Passion Christi entstammen dem 14. Jh.

Den ehemaligen Hochaltar, ein hervorragendes ungefasstes Schnitzwerk, das jetzt im nördlichen Querhausarm untergebracht ist, schuf Nikolaus Weckmann aus Ulm um 1500. Sein modernes Gesprenge stammt von 1956. Im Schrein flankieren die Heiligen Nikolaus und Benedikt die Marienkrönung. Auf den Flügeln sind Geißelung und Dornenkrönung Christi sowie Verkündigung und Heimsuchung Mariä dargestellt.

Im nördlichen Seitenschiff fand das seltene Beispiel einer aus Rundhölzern gedrechselten romanischen Kirchenbank Aufstellung. Zur ursprünglichen romanischen Ausstattung gehörten wohl auch das berühmte Lesepult und der Taufstein, die heute zu den wertvollsten Schätzen der Freudenstädter Stadtkirche zählen.


Alpirsbach, Klosterkirche, Blick nach Westen.

Von den Klostergebäuden im Süden der Kirche stammen der Unterbau des 1480–90 spätgotisch erneuerten Kreuzgangs und die Westwand des Kapitelsaals noch aus romanischer Zeit.


Alpirsbach, Klosterkirche, Grundriss.


Bad Herrenalb, Sankt Maria, Paradies.

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