Читать книгу Sinnvoll zu betrachten - Geshe Kelsang Gyatso - Страница 68
GEWÖHNLICHE DARBRINGUNGEN
ОглавлениеShantideva beschreibt jetzt eine ausführliche, visualisierte Zeremonie, in der den Buddhas zwölf geistig umgewandelte Gaben dargebracht werden. Diese umfassen: (1) Parfümiertes Wasser zum Baden der Buddhas, (2) Himmlische Gewänder, (3) Juwelenschmuck, (4) Öle zum Salben der Buddhas, (5) Blumen, (6) Weihrauch, (7) Speisen, (8) Lampen, (9) Paläste, (10) Schirme, (11) Musik und (12) Gebete für einen unaufhörlichen Regen an Darbringungen. Wir sollten bei der folgenden Visualisierung daran denken, daß die erleuchteten Wesen selbst keine Unreinheiten von Körper oder Geist besitzen, die gereinigt werden müßten. Wir selbst müssen jedoch äußerlich unsere unreine Form und innerlich die Negativität und die Behinderungen unseres Geistes aufgeben, wenn wir den reinen Zustand eines Buddhas erreichen wollen. Deshalb ist die Waschung und Reinigung, die wir nun ausführen wollen, in Wirklichkeit zu unserem eigenen Nutzen.
[10] Zuerst visualisieren wir den Badesaal, in dem die Waschung stattfinden wird. Der Boden aus schönem Kristall schimmert, und die Luft ist von süß duftendem Sandelholz erfüllt. Vier mit Juwelen und Edelsteinen besetzte Säulen stehen in den vier Himmelsrichtungen. An der Decke hängen zwei kostbare Baldachine, die mit Perlen verziert sind. In der Mitte des Badesaales ist ein Becken, das mit wunderbar parfümiertem Wasser gefüllt ist. Aus drei Richtungen führen drei juwelenverzierte glitzernde Stufen zum Becken hinunter.
[11] Nachdem wir diese wunderschöne Umgebung visualisiert haben, laden wir alle Tathagatas und Bodhisattvas ein, herbeizukommen und im Becken zu baden. Während wir ihre Ankunft beobachten, manifestieren wir aus unserem Herzen viele Göttinnen, für jeden Buddha und Bodhisattva eine. Diese Göttinnen nehmen die Gewänder der erleuchteten Wesen und ihrer Söhne ab, während andere sie mit reinem, duftendem Wasser aus schönen juwelenverzierten Krügen waschen. Alles wird von Musik und Gesang begleitet.
[12] Als nächstes stellen wir uns vor, daß die Göttinnen die Gäste mit Tüchern aus unvergleichlichem Stoff abtrocknen. [13] Dann bieten wir all den herrlichen Höheren Wesen wie Samantabhadra, Manjushri, Avalokiteshvara und anderen erlesene Roben in passenden Farben sowie viele Juwelengeschmeide an. [14] Dann salben wir, als ob wir reines, feines Gold polieren würden, die strahlenden Körper der Buddhas und Bodhisattvas mit seltenem Parfüm, dessen Duft Tausende von Millionen von Weltsystemen durchdringt.
Nach der Salbung visualisieren wir diese heiligen Wesen vor uns am Himmel und schicken schöne Göttinnen zu ihnen, wobei jede eine besondere Gabe trägt. [15] Die Göttinnen bringen den glorreichen Wesen folgendes dar: Kränze aus schönen, wohlriechenden Lotosblumen, Mandaravas, Utpalas und andere auserlesene Blumen; [16] Wolken aus duftendem Weihrauch; herrliche Speisen und Getränke; [17] Lampen auf goldenen Lotosknospen, deren Licht die dunkle Unwissenheit von Tausenden von Millionen von Weltsystemen vertreibt, [18] und ein wunderschöner himmlischer Palast aus Perlen und Edelsteinen. Die durchsichtigen Böden in diesem prachtvollen Palast sind mit einem Teppich aus schönen Blumen bedeckt, und die Wände sind mit unbezahlbaren Juwelen und Perlen verziert. Schöne Göttinnen lassen ihre freudigen Gesänge zum Lobe der Buddhas im ganzen himmlischen Palast erklingen. [19] Überall stehen zahlreiche wohlgeformte Schirme von großem Durchmesser mit goldenen Handgriffen und Rändern, die mit vielen verschiedenen Juwelen verziert sind. [20] Alle diese prachtvollen Darbringungen schwingen im Klang wunderbarer Musik, deren schöne Harmonien selbst den letzten Hauch des Leidens aller Lebewesen vertreiben.
[21] Die letzte Darbringung dieser Gruppe besteht aus dem eigenen Gebet, daß, so lange bis Samsara endet, ein unaufhörlicher Regen von Blumen, Weihrauch und kostbaren Juwelen auf die Bilder und Statuen der Buddhas, Bodhisattvas, des heiligen Dharmas sowie auf alle heiligen Reliquien herabfallen möge.