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IX

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Mit dem Inquisitorenköfferchen – offiziell: Käferforscherköfferchen – in der linken und einem Käferfangnetz in der rechten Hand machte sich Innozenz auf den Weg nach Schwamendingen. Sein Schritt war federnd und flott.

Keinem Menschen, keinem Tier und keiner Pflanze fügte er Schaden zu, auch keinem Stein.

So ging das volle vierundzwanzig Stunden lang, bis ich es nicht mehr aushielt. Im Gegensatz zu Innozenz, den der Fußmarsch nicht die geringste Kraft kostete – ja, der dadurch sogar noch erquickt wurde –, setzten mir die Strapazen des abenteuerlichen Unterfangens zunehmend zu. Ich brauchte dringend eine Pause, um frische Luft zu schnappen und mich ein bisschen zu lockern, denn in der Brusttasche war ich schon recht eingeengt.

»Meister«, wandte ich mich an Innozenz, »seid so gut und legt mal einen Halt ein, mir zuliebe, dem Büchlein mit den blütenweißen Blättern, das Eurem Herzen so nahesteht.«

»Was für eine Überraschung«, las ich in ihm seine Antwort. »Ein Lebenszeichen von meinem blinden Passagier. Komm getrost heraus, ich werde keine Eselsohren in deine Seiten machen.«

Ich kletterte aus der Tasche und schwang mich auf seine Schulter.

»Ihr wusstet, dass ich mich bei Euch eingeschmuggelt habe?«, fragte ich erstaunt.

»Schon die ganze Zeit. Wusstest du nicht, dass ich es wusste? Was bist denn du für ein Leser?«

»Ich habe ja erst gerade angefangen, in Euch zu schmökern«, verteidigte ich mich beschämt. »Über die Einführung bin ich noch gar nicht hinaus. Bis ich mich richtig in Euch eingelesen habe, braucht es noch eine Weile. Jeder Kopf ist anders, jeden Kopf muss man anders nehmen. Das erfordert eine gewisse Einarbeitungszeit.«

Innozenz

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