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Barack Obamas Kindheit und Jugend Barack Obamas Herkunft

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Barack Hussein Obama ist der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, dessen Erziehung nicht in einem Umfeld stattgefunden hat, das die Amerikaner als „christliches Elternhaus“ bezeichnen würden: Also eine Familie, die sonntags den Gottesdienst besucht, nach strengen sittlichen Regeln lebt (oder dies zumindest vorgibt), die Steuern bezahlt und in der Bibel liest (oder sie zumindest gut sichtbar im Bücherregal platziert hat).

Barack Obamas weiße Großeltern mütterlicherseits, Stanley und Madelyn Dunham, entsprachen ganz und gar nicht diesem Modell von Familie. Großvater Stanley, der in Kansas geboren wurde und aus einer frommen Baptistenfamilie stammte, konvertierte zur Unitarian Universalist Church8, in der er nicht gehalten war, an Gott zu glauben. Tat man es aber doch, so reichte es vollkommen, die „Führungsposition“ Jesu anzuerkennen – von einer Auferstehung war nicht einmal die Rede. Die Bibel wurde zwar verehrt, doch es schien angemessen, den heiligen Büchern der übrigen Weltreligionen (Buddhismus, Hinduismus, Taoismus, Islam und natürlich dem Talmud des Judentums) einen gleich hohen Stellenwert einzuräumen.

Stanley Dunham teilte diesen Universalismus und einmal versuchte er sogar, seine Frau Madelyn (die ihr Enkelsohn Barack Obama später liebevoll „Toot“ nennt, was auf hawaiianisch „Großmutter“ bedeutet) ebenfalls für diese Kirche zu gewinnen und bediente sich dafür einer typisch amerikanischen „Marketingstrategie“: „Zahl einen – Nimm fünf!“ Madelyn, die als Tochter von überzeugten Methodisten aufgewachsen war, jedoch nur an den praktischen Aspekten des Glaubens interessiert war, antwortete entsetzt: „Den eigenen Glauben sucht man sich nicht wie eine Ware im Supermarkt aus!“ Stanley war jedenfalls damit einverstanden, dass zu Hause (unter anderem) auch die Bibel gelesen wurde. Wahrscheinlich stammen daher auch die fundierten Kenntnisse ihres Enkelsohnes über die Bibel, die er zum Zeitpunkt seiner Bekehrung besaß.

Das Leben von Stanley und Madelyn verlief jedoch alles andere als unkompliziert. Als mustergültige Kinder des Mittleren Westens hatten sie dessen Werte verinnerlicht und gaben diese auch an ihre Tochter weiter: Sag, was du meinst, und meine, was du sagst (Say what you mean and mean what you say), arbeite hart und achte deinen Nächsten. Beide waren stolz darauf, dass unter ihren Vorfahren auch Anhänger der Sklavenbefreiung waren. Einer von ihnen wurde im amerikanischen Bürgerkrieg, der in der Befreiung der Sklaven mündete, sogar mit einem Orden ausgezeichnet. Madelyn war außerdem stolz darauf, dass in ihren Adern auch das Blut der Cherokee-Indianer floss. Beide stimmten 1968 für Nixon, doch dies hielt sie dennoch nicht davon ab, überzeugte Liberale zu sein.

Dieser Prinzipientreue entsprach jedoch keine Stabilität in ihrem Leben. Stanley liebte die Jazzmusik und die Poesie. 1941 meldete er sich als Freiwilliger und diente unter General Patton, dem Mann, der die US Army bis nach Deutschland führte. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg konnte er dank der „G.I. Bill“, einem Gesetz, das jedem ehemaligen Soldaten Universitätszugang und ein Stipendium zusicherte, ein Studium aufnehmen.

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