Читать книгу Dinner am Abgrund - Giorgio da Roma - Страница 17
Оглавление12 – Große Sorgen
Die beiden Schwestern waren auf ihren Hof gefahren. Gleich nach der Erzählung der neuesten Entwicklung, hatte die Jüngere noch eine kleine Restarbeit gemacht und sie waren zusammen mit dem Traktor zurückgefahren. Das Fahrrad lag, wie immer, hinten auf dem Anhänger.
Im Haus angekommen, telefonierten sie mit dem Krankenhaus und erfuhren, dass der Vater schlief. Man hatte ihm neue Medikamente gegeben und etwas zur Beruhigung. So konnte sich jetzt der geplagte Körper erholen. Sonst gab es noch keine Neuigkeiten. Man hatte Blut abgenommen und das Labor arbeitete jetzt mit Hochdruck, um Ergebnisse zu erhalten. Aber hexen konnten sie auch nicht, so brauchten halt die Untersuchungen ihre Zeit.
Ein klein wenig zuversichtlicher und erleichterter, bereitete man gemeinsam das Nachtmahl.
Die ältere Schwester fasste ihren Mut zusammen und erzählte ihrer jüngeren Schwester von der Existenz ihres Verehrers und dessen Vorschlägen. Das temperamentvolle rothaarige Mädchen wollte sofort los und dem Kerl an den Kragen. Nicht nur, dass es dem Vater so schlecht ging, nein, er war schon dabei, Haus und Hof zu verteilen, obwohl der Vater noch gar nicht kalt war! Das war eine Frechheit und dafür hätte sie ihn gerne verprügelt.
So war sie schon immer, auch früher in der Schule. Die Ältere wurde immer gehänselt und geärgert und die Jüngere hatte sich geschworen, dass man so etwas nicht mit ihr machen würde. Sie hatte immer direkt draufgehauen und die Jungs verdroschen. Die Mutter musste immer zum Schulleiter, weil die Ältere wieder einen Zusammenbruch hatte und einen Tag später, weil die Jüngere wieder einen rotzfrechen Sohn von einem reichen Großbauern grün und blau gehauen hatte.
Aber jetzt mussten sie beide zusammenhalten und gut überlegt an die Lösung ihrer Probleme herangehen.
„Bei da letzta Feldarbeit kann ma da Strudel healfa, der macht des scho, wenn Du ean frogscht“, überlegte der Rotschopf und grinste dabei frech die Schwester an.
Der „Strudel“ war ein Nachbarsjunge, der schon lange nicht nur ein Auge auf die zierliche Blondine geworfen hatte. Er traute sich aber wegen seiner Figur – er liebte Apfelstrudel - nicht, sie anzusprechen. Die Schwester wiederum traute sich wegen ihres Stotterns und Lispelns nicht ihn anzusprechen. Jetzt war die Situation aber eine andere und sie nahm allen Mut zusammen, um ihn am Telefon zu fragen, ob er einspringen könnte. Natürlich war er sofort bereit zu helfen.
Die Rothaarige hatte das Telefonat verfolgt und sich über die Verlegenheit der beiden den Bauch gehalten vor Lachen. Das war aber erst ein Problem, das gelöst worden war.
Sie hatten aber noch einen ganzen Sack voller anderer Probleme zu lösen und das Licht brannte in dieser Nacht noch sehr lange in der guten Stube.