Читать книгу Dinner am Abgrund - Giorgio da Roma - Страница 9
Оглавление4 – Nachfrage
Der stets perfekt gestylte Investor hatte sich zwei Tage nach seinem letzten Besuch noch einmal zu dem Bauernhof aufgemacht. Wie schon zuvor, war der Weg bei dem Wetter und in seinen Lackschuhen wieder eine echte Herausforderung. Er wollte aber unbedingt nachschauen, wie es um den Alten stand. Der Bauer war ein stattlicher, kräftiger Mensch und altersmäßig schwer einzuschätzen. Er konnte genauso gut Ende fünfzig, wie Mitte sechzig Jahre sein. Die Arbeit in der Natur und ein gesunder Lebenswandel verhalfen ihm zu einem Aussehen wie das blühende Leben. Der Fußgänger hatte mehrfach und zu verschiedenen Uhrzeiten versucht, ihn telefonisch zu erreichen. Aber kein Versuch hatte zu dem erwünschten Kontakt mit dem alten Landwirt geführt. Deshalb war jetzt wieder der beschwerliche Fußmarsch nötig um festzustellen, ob seine Aktion bereits begann Früchte zu tragen. Endlich hatte er den Eingang zum Haupthaus des Gehöftes erreicht und klopfte an die Türe. Als eine Weile lang nichts geschah, klingelte er und klopfte gleichzeitig, aber es passierte wieder nichts. Erst bei seinem dritten, langanhaltenden Versuch, war im Inneren des Hauses eine Bewegung zu vernehmen. Der Bauer kam fast im Zeitlupentempo an die Türe geschlichen und als er sie öffnete, sah er erbärmlich aus. Der Herr im feinen Anzug fragte besorgt nach seinem Befinden. Eigentlich wollte er ja nur nachfragen, ob die Zigarren gut waren und ihm bei Bedarf noch einmal eine Kiste zukommen lassen. Der bleiche Mann erzählte, dass ihm nicht nur die Zigarren nicht mehr schmeckten. Er fühlte sich so elend und ihm war ständig so übel, dass er fast gar nichts mehr zu sich nahm. Der gelackte Besucher wünschte schnell eine gute Besserung, verabschiedete sich von dem Kranken und trat den Rückweg an.
Je näher er seinem Fahrzeug kam, das er wieder am Anfang des Weges abgestellt hatte, und je weiter er sich von dem Anwesen entfernte, umso breiter wurde sein Grinsen.