Читать книгу Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck - Gisela von Mossen - Страница 161
- Platamonas -
Оглавлениеsehr schön direkt am Thermäischen Golf gelegen, dessen Westküste wegen der kilometerlangen feinsandigen Strände und des allgegenwärtigen Olymps als Olympische Riviera bekannt ist. Auch in Platamonas hat der Ruf dafür gesorgt, dass aus dem einstmals verschlafenen Nest ein lebhaftes Touristenzentrum entstanden ist, auf grünem Hügel überragt von einer mächtigen Burganlage aus der Kreuzritterzeit, etwa 2 km entfernt von der modernen Stadt. Bonifatius von Montferrat, der fränkische König von Thessaloniki (kurzlebiger, 1204 nach der Eroberung von Konstantinopel gegründeter Kreuzritterstaat und Königreich mit der gleichnamigen Stadt als Metropole) und Anführer des Vierten Kreuzzuges (1202-1204),baute sie in ihrer heutigen Form im Jahre 1205 auf den Mauern einer byzantinischen Burg aus dem 6. - 10. Jh.. Im Laufe der wechselvollen griechischen Geschichte lösten sich auch hier die Bewohner ab, bis die Burg nach dem Ersten Balkankrieg 1912/13 an strategischer Bedeutung verlor und vernachlässigt wurde, mittlerweile wird sie für Theaterdarstellungen, Konzerte und andere kulturelle Ereignisse genutzt.
Dahinter am Horizont äußerst imposant das gewaltige schroffe Massiv des Olymp, in der griechischen Mythologie Sitz der Götter, mit seinen fünf Gipfeln von fast 3.000 m das höchste Gebirge Griechenlands; hoch oben im Sonnenlicht glitzernde Schneefelder; davor, seinen grünen Buckel 1.567 m erhebend der Kato Olimbos (Niedere Olymp), die ganze Kulisse natürlich wieder ein herrliches Fotomotiv.
Wir suchten und fanden an der langen Uferpromenade etwas außerhalb einen weniger besuchten Strandabschnitt und stürzten uns begeistert ins sturmgepeitschte Meer, mehr tauchend als schwimmend, um danach halbwegs im Schatten einer weit ausladenden Fächerpalme die Sonne zu genießen und so fort, bis wir uns erfrischt und angehübscht in einem urigen, am Hafen gelegenen Lokal zum Abendessen niederließen, draußen hatte man wegen des anhaltenden Sturmes schon die Stühle hochgeklappt.
Endlich entdeckte ich auf der Speisekarte den von mir bei unseren vereinzelten Besuchen griechischer Restaurants in Deutschland so sehr gern gegessenen Mousaka, ein schmackhafter überbackener Auberginenauflauf mit gewürfeltem Lammfleisch (bei uns meistens mit Hack), mein Schatz entschied sich lieber für einen gemischten Fleischspieß und Salat, natürlich stand auch wieder eine Karaffe Retsina auf der blau-weiß karierten Tischdecke. Kaum hatte der sehr freundliche Ober unsere heißen Speisen serviert, Stromausfall, es wurde wieder einmal gestreikt, und die Küche stieg sofort um auf kalte Gerichte. Gaslaternen und Kerzenlicht sorgten für anheimelnde Gemütlichkeit. Draußen empfing uns dunkle Nacht, die Straßenlaternen waren ebenfalls dem Streik zum Opfer gefallen, der Mond verschwand immer wieder hinter dahinjagenden Wolkenfetzen, irgendwie gespenstisch. Mehr oder minder geschaukelt durch den unheimlich heulenden Sturm sanken wir auf dem Parkplatz direkt neben dem Hafenbecken in einen etwas unruhigen Schlaf.
Der Sonntagmorgen zeigte sich zwar wieder sonnig und warm, aber immer noch sehr stürmisch. Noch eine ganze Weile die Traumkulisse des Olymp links neben uns verlegten wir unseren Standort in das etwa 35 km entfernte, bereits zu MAKEDONIEN (gelegentlich auch Mazedonien), die nördlichste Region Griechenlands, gehörende