Читать книгу Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck - Gisela von Mossen - Страница 164

- Polithrono -

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ein unendlich langer, fast menschenleerer feinkiesiger Strand, an dem wir uns sofort begeistert niederließen und den restlichen Tag lang Meer und Sonne genossen, die letztere allerdings mehr im Schatten unseres großen Schirmes. Zum Abendessen hatten wir uns in dem Ort schon ein hübsches italienisches Restaurant ausgesucht, sehr schön gelegen an einem kleinen Seerosenteich, den man auf einer leicht geschwungenen schneeweißen Holzbrücke überqueren musste. Inmitten von Kübeln mit dekorativen Fächerpalmen ließen wir uns in der inzwischen angenehmen Abendluft auf der Terrasse eine gemischte Vorspeise vom Büfett, Spaghetti mit Meeresfrüchten bzw. hausgemachte Lasagne und last not least in Cassis gedünstete Feigen mit Vanilleeis schmecken. Leicht beschwingt vom wieder genossenen Retsina kehrten wir zu fortgeschrittener Stunde mit dem Mobi an unseren im hellen Mondlicht daliegenden Badeplatz zurück, in der Ferne das heisere Schreien eines Esels, ansonsten nur das leise Rauschen des Meeres.


Als ich gegen 7.00 Uhr am nächsten Morgen erwachte und kurz aus dem Fenster sah, kündigte sich gerade über dem lang gezogenen Bergrücken auf der Sithonia, der gegenüberliegenden mittleren Landzunge, ein herrlicher Sonnenaufgang an. In Sekundenschnelle war ich mit dem Fotoapparat draußen und hielt die einzelnen Phasen, auf dem Bauch im Strandhafer liegend, durch die spärlichen, sich dunkel abhebenden, Ähren tragenden Halme hindurch fest. Der ganze Horizont schien in Flammen zu stehen, langsam schob sich die leuchtend gelbe Scheibe über den Gipfel hinweg, eine gleißende Bahn über den spiegelglatten Golf zu uns herüberschickend. Mein Schatz, durch meine Aktivitäten zwar aus tiefem Schlummer erweckt, war ebenfalls von dem Schauspiel hingerissen.

Wir nutzten die frühe Stunde für ein erfrischendes Morgenbad. Im Spiegel entdeckte ich voller Schrecken, dass mein ganzes Gesicht mit dicken roten Quaddeln überzogen war, die einen starken Juckreiz auslösten. Als wir sofort nach dem Frühstück die nächste Apotheke aufsuchten, meinte man, ich hätte ein „big problem“ und schickte mich zu einer Ärztin im 5 km entfernten Ort, in dem wir endlich auch unseren Tank wieder füllen konnten. Die Praxis war allerdings nicht besetzt, eine Nachbarin war jedoch so nett, die Ärztin anzurufen, die innerhalb von 10 Minuten mit ihrer kleinen Tochter erschien, eine sehr nette Polin, die mit einem Griechen verheiratet war. Mein sonst immer normaler Blutdruck war auf 190/100 hochgeschnellt, typisch für eine Sonnenallergie. Sie gab mir ein paar Tabletten gegen den Hochdruck und verschrieb ein heilendes Gel, das den Juckreiz Gott sei Dank sofort linderte.

Unser nächstes Ziel war jetzt die Sithonia, die schon erwähnte mittlere Landzunge, ebenfalls wegen ihrer prächtigen Sandstrände beliebt. Also umrundeten wir die weite Bucht des Toronaischen Golfs, mal unten, dann oberhalb der Küste entlang, die Sithonia zeigt sich weitaus gebirgiger als ihre westliche Nachbarin, bis wir nach ungefähr 100 Kilometern etwa in der Mitte der Westküste die etwas größere Ansiedlung

Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck

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