Читать книгу Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck - Gisela von Mossen - Страница 68
- Briare -
Оглавлениеsehr schön an der Loire und dem sie mit der etwa 100 Kilometer nördlich verlaufenden Seine verbindenden Kanal gelegen, einen idealen Platz für unser „Nachtlager“, und zwar direkt am Kai des sehr belebten Kanalhafens in enger Nachbarschaft mit einem Caravan, drei Sportbooten, die gerade dort anlegten, einem von Blumen überquellenden Wohnschiff und drei überlangen Berufsschiffen, die nebeneinander im Päckchen lagen.
Ein nahes, mit seinen dunkelgrünen Fensterläden und den üppig bunt bepflanzten Blumenkästen vor den weißen Sprossenfenstern sehr einladend wirkendes Restaurant nutzten wir wieder einmal zu ausgiebiger Schlemmerei. Eine von dunklen Balken durchzogene Decke, rustikale alte Schränke und Truhen, attraktive Grünpflanzen in tönernen Gefäßen, bequeme gepolsterte Lehnstühle an den blank polierten Tischen, von bauchigen Windlichtern flackernd erhellt, sorgten für eine urgemütliche Atmosphäre, in der wir uns mit gutem Appetit u. a. eine weitere französische Spezialität „Coq au Vin“, ein in delikater Weinsauce mit Champignons und fein gehackten Schalotten geschmortes Hähnchen, schmecken ließen, dazu ein offener Chablis, und als krönenden Abschluss ohne Rücksicht auf die Figur, denn auswärts essen dickt ja bekanntlich nicht, eine köstliche Crème brûlée, eine goldbraun karamellisierte Eiercreme; wieder waren wir rundum zufrieden. Natürlich wählen wir zwei, wenn wir, wie man unschwer erkennen kann, einem unserer Lieblingshobbys nachgehen, nicht immer die gleichen Speisen, aber um die Beschreibungen nicht ausufern zu lassen, begnüge ich mich jeweils mit einer Menüfolge, die genügend Auskunft gibt über die Qualität des Restaurants.
In aller Herrgottsfrühe etwas unsanft aus dem Schlaf gerissen durch das Dröhnen der Motoren der auslaufenden Berufsschiffe, fand unser Frühstück bereits zu ungewohnter Stunde um 7.00 Uhr statt, so dass wir schon eine Stunde später bei leicht bewölktem Himmel aufbrachen, nach 12 Kilometern die Loire verließen und uns in nordöstlicher Richtung in wahrer Achterbahnfahrt durch sehr hügelige Landschaft bewegten über die schöne alte, von Römern gegründete Stadt Auxerre, aus deren Häusermeer sich äußerst eindrucksvoll ein mächtiges dunkelgraues Chateau erhebt und nicht weit entfernt die imposante Kathedrale Saint-Étienne, ein Hauptwerk der burgundischen Gotik; weiter in östlicher Richtung, inzwischen wieder in hellem Sonnenschein, über Châtillon-sur-Seine, wie der Name schon sagt, sehr idyllisch an der Seine gelegen; in Chaumont die Marne überquerend und immer wieder hügelauf und -ab durch dichten Mischwald, weite, zum größten Teil schon abgeerntete Felder und blühende Wiesen, teilweise geradeaus auf steiler Strecke die Anhöhe erkletternd, um sich dann auf der anderen Seite fast senkrecht wieder „hinunterzustürzen“, bis wir am frühen Abend mit dem sehr hübschen Ort