Читать книгу Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck - Gisela von Mossen - Страница 81
- TÜRKEI -.
ОглавлениеDie Straßenverhältnisse ließen zwar zu wünschen übrig, aber durch das fruchtbare Tal der Maritza kamen wir einigermaßen zügig voran. Erst nach sehr langer Grenzkontrolle, auch das Mobi wurde außen wie innen genauestens untersucht, durften wir endlich einreisen. Zunächst einmal hieß es die Uhren umzustellen, denn in der Türkei war man uns um eine Stunde voraus. Die Sonne war schon lange untergegangen, und es wurde sehr schnell dunkel, also dringend Zeit für einen Übernachtungsplatz.
Als ein langsam dahintrottender Eselskarren, völlig unbeleuchtet, ein gewagtes Bremsmanöver erforderte, reichte es uns, und wir nahmen die nächste sich bietende Gelegenheit wahr, von der inzwischen in voller Dunkelheit liegenden Straße herunterzukommen. Eine hell erleuchtete Tankstelle mit Grill und dahinter etwas verborgen liegendem Parkplatz erschien uns in dieser Situation als Rettungsanker. In dem kleinen Restaurant nur Männer, einige laut palavernd, aber als wir uns an einem der Tische niederließen, freundlich herüber grüßend, ganz besonders herzlich ein in der Ecke mit zwei Jungen sitzender Gast, den wir dann als den Türken aus Köln wieder erkannten, den wir mit seiner Familie bereits auf einem Parkplatz an der deutschen Autobahn getroffen hatten auf dem Weg in seine Heimat. Nachdem ich in die Männergesellschaft eingebrochen war, holte er seine bescheiden draußen im Wagen wartende Frau herein, inzwischen in einen schwarzen Tschador gekleidet. Hätte sie sonst ihr Abendessen unter Umständen im Auto verzehren müssen?
Wir aßen jedenfalls mit gutem Appetit eine pikante Reissuppe, Sis kebap und Sis köfte, gegrillte Lammstückchen am Spieß bzw. Fleischbällchen, dazu kräftig gewürzten Reis mit Rosinen. In der äußersten Ecke des dunklen Parkplatzes schliefen wir dann unserem Abenteuer Türkei entgegen.
Petrus spielte mit, unser Außenthermometer zeigte bereits wieder 25°C, als wir am nächsten Vormittag schon nach etwa 20 Kilometern durch die ehemalige Sultansresidenz