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GROSSE MITTELVIELFALT

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Durch Versuche, auch an sich selbst, testete Hahnemann viele Substanzen aus dem Tier-, Pflanzen- und Mineralienreich. Dabei fand er heraus, welche Symptome sie bei Gesunden hervorrufen. Diese Versuche wurden von anderen im Laufe der Jahrzehnte fortgesetzt, um Ausgangsstoffe für neue Mittel zu finden.

»Wer von kleinen Gaben hört, denkt gewöhnlich sofort an Homöopathie. Mein Heilverfahren ist aber kein homöopathisches, denn es gründet sich nicht auf das Ähnlichkeitsprinzip, sondern auf die physiologisch-biochemischen Vorgänge, welche sich im menschlichen Organismus vollziehen.«

Wilhelm Heinrich Schüßler

Bei der sogenannten homöopathischen Arzneimittelprüfung entstehen für jede Substanz umfangreiche Listen mit Symptomen. Diese werden jeweils zusammengefasst zu dem sogenannten Arzneimittelbild. Um das passende Mittel zu finden, muss der Therapeut die Symptome des Patienten mit den Arzneimittelbildern vergleichen.

In der Homöopathie gibt es also nicht ein bestimmtes Mittel gegen eine bestimmte Erkrankung, zum Beispiel ein für alle wirksames Schnupfenmittel oder Fiebermittel. Vielmehr wird das Mittel herausgesucht, das dem kranken Menschen im Gesamten hilft – gleichermaßen bezogen auf seine charakteristischen Symptome, seine Gefühlsäußerungen, seine Gewohnheiten und Eigenheiten.

Es gibt heute über 1500 homöopathische Mittel, unter denen der Therapeut das individuell passende für einen Patienten heraussucht. Die homöopathische Behandlung ist demzufolge ein sehr komplexer Vorgang, der sehr zeitaufwendig ist und viel Erfahrung sowie ein umfassendes Wissen des Therapeuten erfordert.

Schüßler wollte angesichts der schier unüberschaubaren Mittelvielfalt der Homöopathie eine eigene Heilmethode entwickeln, die einfach anzuwenden ist – so einfach, dass sie auch für die Selbstbehandlung geeignet ist. Gerade diese wunderbare Einfachheit war es jedoch, die dem Erfolg des neuen Heilverfahrens zunächst im Wege stand, wie wir auf > noch sehen werden.

DIE POTENZIERUNG

Damit homöopathische Mittel ihre Wirkung entfalten, werden die Ausgangssubstanzen nach einem von Samuel Hahnemann entwickelten Verfahren mit Wasser, Alkohol oder Zucker schrittweise verschüttelt oder verrieben (potenziert). Dies geschieht in Verdünnungsschritten von 1 : 10 (1 Teil Substanz auf 10 Teile Verdünnung: dezimale Verdünnung) oder 1 : 100 (centesimale Verdünnung).

Schüßler übernahm dieses Herstellungsverfahren später für seine Mineralsalze, jedoch ohne die in der Homöopathie angewandten »Schüttelschläge« (das sogenannte Dynamisieren). Zudem gab er für jedes Mittel eine Regelpotenz an: D6 oder D12, gemäß dem Prinzip »Jedes biochemische Mittel muss so verdünnt sein, dass die Funktionen gesunder Zellen nicht gestört, vorhandene Funktionsstörungen aber ausgeglichen werden können«.

Bei dezimaler Verdünnung (wie bei Schüßler stets verwendet) wird dem Namen des Mittels ein »D« angehängt, man spricht von der D-Potenz. Wird einmal im Verhältnis 1 : 10 verdünnt, heißt die Potenz D1. Mischt man im zweiten Schritt 1 Teil D1 mit 10 Teilen Verdünnungsmittel, entsteht die D2-Potenz. Aus ihr gewinnt man die D3-Potenz und so weiter. D1 ist also 1 : 10, D2 ist 1 : 100, D3 ist 1 : 1 000, D6 ist 1 : 100 000, und D12 ist 1 : 1 000 000 000 000.

Schüßler-Salze

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