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Mineralsalze im Organismus

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Die Medizin zum Ende des 19. Jahrhunderts war gekennzeichnet von großen Entdeckungen und grundlegenden Veränderungen. Professor Dr. Rudolf Virchow (1821–1902) beispielsweise, seines Zeichens Pathologe an der Berliner Charité, erforschte in dieser Zeit die kleinste Lebenseinheit im menschlichen Körper, die Zelle. Der niederländische Wissenschaftler und Physiologe Jakob Moleschott fand wenig später heraus, welche Bedeutung Mineralsalze für die Funktionen des menschlichen ebenso wie des tierischen Organismus haben.

Wilhelm Heinrich Schüßler war damals bereits seit Jahren auf der Suche nach einer neuen Behandlungsmethode, die, anders als die Homöopathie, mit wenigen Heilmitteln auskomme. Dabei inspirierte ihn ein Satz von Moleschott bezüglich der Verbrennung von totem tierischem und menschlichem Gewebe: »... die Stoffe, die bei der Verbrennung zurückbleiben, die sogenannten Aschebestandteile, gehören zu der formgebenden und artbedingten Grundlage der Gewebe. Kein Knochen ohne Knochenerde, kein Knorpel ohne Knorpelsalz, kein Blut ohne Eisen, kein Speichel ohne Chlorkalium.«

Schüßler wollte herausfinden, welche Mineralsalze (neben den von Moleschott beschriebenen) im Körper hauptsächlich vorkommen. Um das zu erforschen, analysierte er die Asche von Leichen aus dem Krematorium. Dabei entdeckte er, dass in den Geweben und Organen jeweils unterschiedliche Salzverbindungen vorherrschen. So fand er etwa im Muskelgewebe überwiegend Magnesiumphosphat (Magnesium phosphoricum) und Kaliumphosphat (Kalium phosphoricum) vor, in den Schleimhäuten Kaliumchlorid (Kalium chloratum) und im Knochengewebe Kalziumphosphat (Calcium phosphoricum).

Für den homöopathisch denkenden Schüßler war es nur ein kleiner Schritt zu der Idee, die für ein Gewebe typischen Salze (siehe Tabelle >) bei Erkrankungen eben dieses Gewebes als Heilmittel einzusetzen. Bei einer Erkrankung der Muskulatur etwa waren das also Kalium- und Magnesiumphosphat.

CHEMIE UND ENERGIE

Mineralsalze, chemische Verbindungen von Metallen und Nichtmetallen, sind aus positiv und negativ elektrisch geladenen Atomen (Kationen und Anionen) aufgebaut. Diese verbinden sich in würfelförmiger Anordnung zu einem Ionengitter (Kristallgitter). Kochsalz (Natriumchlorid) beispielsweise ist aus Natrium-Kationen und Chlorid-Anionen aufgebaut. Während die Homöopathie auf die immaterielle Energie einer Substanz baut, beschäftigte sich Schüßler mit den chemischen Wirkungen anorganischer Substanzen auf die Körperzellen.


Schüßler-Salze wirken direkt in den Körperzellen (hier: eine Nervenzelle des zentralen Nervensystems).

Schüßler-Salze

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