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Rückkehr zu Babaji

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Vrindavan, 29. Juli 72. Ich bin nach Vrindavan zurückgekehrt, ohne zu wissen, dass heute Guru Purnima ist, der Vollmond im Juli, der in ganz Indien dem Guru gewidmet ist. Heute Abend ließ mich Babaji die ganze Zeit im festlich geschmückten Tempel tanzen. Jedes Mal, wenn ich ihn ansah, sah ich ihn von einem großen Licht umgeben. Er hat einen Dänen angewiesen, mit mir zu tanzen. Der versuchte, mich anzufassen, aber ich bin ihm immer wieder ausgewichen: ich fing an, mich frei zu fühlen, ganz leicht.

Als ich mich vor Babaji verneigte, dachte ich diesmal, dass er wirklich und einzig mein Guru ist und dass es unnütz ist, noch weiter irgendwo sonst hinzugehen.

4. August 72. Babaji hat mich und viele Inder auf eine Reise mitgenommen. Wir sind nach Ambaji in den Staat Gujarat gefahren, um einen berühmten, uralten Tempel aufzusuchen, der der göttlichen Mutter geweiht ist. Ein unglaublicher Menschenandrang herrscht die ganze Zeit über und hunderte von Personen stehen Schlange, um vor Babaji Pranam9 zu machen.

Stundenlang bleiben wir sitzen, um zu singen und Babaji anzusehen. Ich frage mich, wie das möglich ist, er bleibt einfach sitzen, wir schauen ihn die ganze Zeit an und er beobachtet nur. Da ist eine seltsame Anziehungskraft, magnetisch, schwer zu beschreiben. Aber viele Dinge spielen sich in seiner Gegenwart innerlich ab, als sei er ein großer Katalysator für gebündelte gemeinsame Energie. Seine Gesten, seine Bewegungen, seine Gestalt, sie drücken eine Harmonie und eine faszinierende Perfektion aus. Der Geist tritt in eine andere Dimension ein, in einen Zustand der Ruhe und innerer Betrachtung.

Die Inder verehren ihn offenbar wie einen Gott auf Erden, sie werfen sich ihm mit all ihrer Seele, ihrer Demut, ihren Bitten, ihren Hoffnungen zu Füßen. So sehr wünschte ich mir, wie sie zu sein. Weniger denkend und einfacher, reiner. jedes Mal, wenn ich mich vor Babaji verbeuge, entfesselt sich in meinem Geist ein Höllenlärm, in dem sich absurde und widersprüchliche Gedanken überschlagen, manchmal gewalttätige und unangenehme. Ich hätte gerne mehr Frieden.

Ambaji, 10. August 72. Heute hat uns Babaji nach Koteshvar geführt, einem uralten Tempel inmitten des Dschungels. Die Konstruktion ist aus weißem Marmor mit vielen Muscheln und Statuen, die in den Stein eingemeißelt sind. Babaji wohnt in einem kleinen unterirdischen Zimmer.

Abends lässt er mich vor einer Hundertschaft von Menschen tanzen; die Inder vergnügen sich. Die meisten von ihnen kommen aus den umliegenden Dörfern und es sind einfache, primitive Leute. Viele von ihnen haben bis heute noch nie einen Menschen aus dem Westen gesehen. Sie betrachten mich, fassen mich an, sie werfen sich vor mir nieder. Ich muss auf mein Ego aufpassen.

Datha, 20. August 72. Wir sind heute in den Palast eines Maharaja umgezogen, eine echte Festung. Innen große, mit Tigerfellen dekorierte Räume.

Was mich am meisten beeindruckt, sind die Frauen: sie leben in Isolation, gehen nicht aus, sie sehen keine Männer, abgesehen ihre eigenen Ehemänner. Zusammengekauert halten sie sich alle in den Zimmern und Veranden auf. Es wirkt wie eine mittelalterliche Szene.

Vrindavan, 25. August 72. Nach Vrindavan zurückgekehrt, hat mich die Polizei gefunden. Mein Visum ist abgelaufen. Ich habe mich nie darum gekümmert, ja, aus einem anarchistischen Impuls heraus lebte ich genüsslich seit sechs Monaten hier, ohne die nötigen Papiere. Innerhalb von drei Tagen muss ich Indien verlassen. Ich laufe zu Babajis Tempel.

Er fragt mich, was ich tun möchte, ich sage ihm, dass ich gerne nach Nepal ginge, zu den tibetischen Lamas. Er lächelt, holt mich in sein Zimmer und sagt, ich dürfe ihm jetzt Fragen stellen. Es ist das erste Mal. Ich frage ihn, ob ich nach Italien zurückkehren werde. Er antwortet: "Du wirst das ganze Leben in Indien zu meinen Füßen bleiben." Ich frage ihn, wer ich in meinen früheren Leben gewesen sei. Er sagt, ich sei eine Inderin aus Almora gewesen, mit Familie, Kindern, und noch früher eine tibetische Königin und Schülerin Shivas. Er sagt, ich solle mir keine Sorgen machen, denn ich würde zu ihm nach Indien zurückkehren.

Das Abenteuer einer Transformation

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