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Die Osteuropäische Plattform
ОглавлениеDie Grenzen der Osteuropäischen Plattform, wie sie in Grafik 2.1 (siehe auch Grafik 1.1) dargestellt sind, werden durch Orogengürtel bestimmt, die zwischen dem späten Proterozoikum und dem Känozoikum entstanden sind. Die Nordwestgrenze wird durch das im unteren Paläozoikum gebildete Kaledonische Orogen (die Kaledoniden) definiert, und die Nordostgrenze durch das jung-proterozoische Timan-Orogen. Das Nordende des Timan-Orogens liegt auf der Halbinsel Kanin, die am Ausgang der Weißen Meeres nach Norden in die Barentssee ragt. Von dort nach Süden wird das Timan-Orogen durch das Ural-Orogen oder die Uraliden begrenzt. Dieser Orogengürtel erstreckt sich über 2500 Kilometer von Nowaja Semlja in der Russischen Arktis bis zur Kaspischen Senke im Süden. Seine Entstehung zieht sich über einen langen Zeitraum hin mit dem Höhepunkt zu Beginn des Perms in der Variszischen Orogenese. Der südliche Bereich der Osteuropäischen Plattform liegt unter einer mächtigen Sedimentdecke verborgen, deren südliche Grenze vom mesozoischen bis känozoischen Alpidischen Orogen gebildet wird. Dieser Abschnitt des Alpidischen Gürtels reicht vom Kaspischen Meer über den Kaukasus hinweg und quert die südliche Hälfte der Krim-Halbinsel. Von dort biegt er nach Nordwesten und schließt an die Karpaten an, die die Südwestgrenze der Osteuropäischen Plattform bestimmen. Die Grenze von den Karpaten bis zum westlichen Rand des Kratons in der Ostsee wird von einer größeren langlebigen Störungszone gebildet, bekannt als Teisseyre-Tornquist-(Störungs-)Zone oder vereinfacht Tornquist-Zone.
Das Grundgebirge dieses Krustenblocks entstand im Präkambrium und ist im Norden im Baltischen Schild (oder Fennoskandia) sowie im Süden in Weißrussland und der Ukraine im Ukrainischen Schild aufgeschlossen. An seinen südlichen, östlichen und südwestlichen Rändern und innerhalb des Moskauer Beckens im zentralen Bereich der Plattform wird dieser präkambrische Block von mittel- bis jung-proterozoischen und jüngeren Sedimenten überdeckt. Jedoch kann er unterhalb des Deckgebirges des Baltischen Schildes mittels geophysikalischer Methoden nach Süden verfolgt werden, bis er im Ukrainischen Schild wieder auftaucht.