Читать книгу Die Geologie Europas - Graham Park - Страница 21
Akkretionsränder
ОглавлениеDie Grafiken 1.6A und B zeigen die Auswirkung der Subduktion an einem Kontinentalrand. Das Aufschmelzen ozeanischer Kruste entlang der subduzierten Platte erzeugt Magma, das durch die Lithosphäre hindurch aufsteigt und eine Vulkankette bildet. Diese liegt entweder auf bestehender kontinentaler Kruste oder auf ozeanischer Kruste in Form eines vulkanischen Inselbogens. Die Dehnung der Kruste über der Subduktionszone kann zudem zu einem neuen Ozeanbecken führen, das als Backarc-Becken bezeichnet wird. Mächtige Abfolgen von Sedimenten und Vulkaniten bilden sich sowohl in der Tiefseerinne über der Subduktion als auch im Backarc-Becken. Die Ablagerungen in der Tiefseerinne bestehen typischerweise aus dem vom Kontinent gelieferten vulkanogenen Material und gröberklastischen Sedimenten (vor allem turbiditischen Grauwacken), die mit zunehmender Entfernung vom erodierten magmatischen Bogen feinkörniger werden. Den Tiefseeboden jenseits der Tiefseerinne und der Sedimentzufuhr bedecken Tonsteine und gebänderte Hornsteine.
Die Auswirkungen der fortdauernden Vorgänge an aktiven Kontinentalrändern sind schematisch in Grafik 1.6C zusammengefasst. Aufeinanderfolgende vulkanische Inselbögen werden inaktiv und dem Kontinentalrand hinzugefügt, der entsprechend in die Breite wächst und einen ausgedehnten Orogengürtel bildet. Diese Art eines akkretionären Orogengürtels sieht man heutzutage im Kordillerengürtel des westlichen Nord- und Südamerika und bei den Inselketten von Indonesien – beide grenzen an einen Ozean.