Читать книгу ONE NIGHT STAN'S - Greg Sisco - Страница 11
KAPITEL 7
Оглавление23:01 Uhr
»Okidoki. Dann lass deinen Schwanzspitzer mal sehen«, sagte Stan.
Jennifer blinzelte. »Oh. Dürfen wir überhaupt …? Ich dachte, das Gesetz verbietet … unten ohne.«
»Was bist du? Ein Bulle?«
»Äh … nein?«
»Okay, dann zeig mir deine Muschi.«
Jennifer zögerte einen Moment, aber ihr fiel keine Strategie ein, um Zeit zu schinden. Sie vermutete ihre einzige Chance darin, zu tun, was er sagte und sich dabei so ungezwungen wie möglich zu geben. Sie öffnete den Reißverschluss ihrer Jeans und zog sie herunter, heilfroh darüber, dass sie sich heute rasiert hatte.
»Was zum Teufel machst du da?«, sagte Stan.
»Ich … du hast gesagt …« Jennifer bedeckte sich.
»Du kannst dich nicht einfach so zeigen! Das ist nicht sexy. Bin ich etwa dein scheiß Gynäkologe? Du musst dich präsentieren.«
Jennifer zog ihre Hose wieder hoch. Ihr Gesicht war vor Wut und Scham gerötet. »Mir war nicht klar, dass du wolltest …«
»Der heikelste Teil des Tanzens ist es, deine Schnecke zu entblättern. Das verlangt ein gewisses Können. Was du gerade getan hast, war ausnahmslos das schlimmste Strippen, das ich je gesehen habe.«
»Es tut mir leid. Lass es mich noch mal versuchen, jetzt, wo ich weiß, was du gemeint hast.«
»Nein. Da scheiß ich drauf.«
»Ich kann das. Ich hab's nur nicht verstanden.«
»Nee, ich hab die Ware schon gesehen. Jetzt bin ich nicht mehr daran interessiert. Du bist sowieso zu eng. Ich will Mädchen, die so aussehen, als würden sie jede Nacht nach Hause gehen und einen Elch vögeln. Komm wieder, wenn du einen Bowling Pin da reinkriegst.«
Jennifer fühlte sich jetzt derart unwohl, dass sie die Tränen zurückhalten musste. Ein Teil von ihr wollte weiter protestieren, weiter um den Job kämpfen, weil sie ihn weiß Gott brauchte, aber sie konnte keine zusätzliche Minute dieses Gesprächs ertragen.
Sie strebte auf die Tür zu und murmelte ein »Fick dich!« auf ihrem Weg nach draußen.
23:02 Uhr
»Sie ist ganz allein. Sie ist gelangweilt. Grab sie an«, sagte Caleb zu Daniel. Je länger Sky vor Stans Büro herumstand und auf ihre Freundin wartete, desto hartnäckiger wurde er. »Mann, du kannst doch nicht einfach zu einer Stripperin hingehen und sie nach einem Date fragen. Ich würde wie ein Perverser aussehen«, sagte Daniel.
»Okay, zuerst mal: Du bist in einem Stripklub. Du bezahlst Geld, damit du dir nackte Brüste ansehen kannst. Du wirkst jetzt schon wie ein Perverser. Aber das tut jeder in diesem verdammten Laden, also hast du denen was voraus, klar? Das alles sind Leute, mit denen sie sich ständig umgibt. Und wie kann sie überhaupt urteilen? Sie lässt Perverse für Geld ihre nackten Titten anglotzen. Boom. Schon habt ihr gemeinsame Interessen. Und, hey, Mädchen arbeiten nicht in solchen Jobs, wenn sie nicht notgeile kleine Schlampen sind, die es nehmen, wie sie es gerade kriegen können – und die Kerle, mit denen sie es treiben, sind dieselben, die sich sowieso auf sie einen von der Palme wedeln, also bist du doch soweit voll im Spiel, findest du nicht?«
»Ich weiß nicht, Mann.«
»Sie hat frei. Sie ist gelangweilt. Sie steht verdammt noch mal hier rum und wartet darauf, dass du deinen Schwanz in sie reinsteckst. Sei. Keine. Schwuchtel.«
Daniel wollte das mit einem Lachen übergehen, aber Caleb starrte ihn an wie ein Vater, der eine scheinbar rhetorische Frage stellte und dann auf eine Antwort wartete. Daniel schmorte eine Weile in Betretenheit, bevor er es auch nur in Erwägung zog, Sky anzusprechen, aber Caleb hätte auch die ganze Nacht warten können.
Er konnte nur gewinnen. Falls Daniel das Mädchen abschleppen würde, hätte Caleb einen Freund fürs Leben gewonnen, komplett mit freien Drinks und sonst was. Falls sie Daniel andererseits einen Widerling nennen und ihn zur Hölle jagen sollte – was beinahe sicher passieren würde – dann würde er sich abschießen wollen, um alles zu vergessen, also würden sie noch viele Stunden hier bleiben und trinken, bis die Bar dichtmachen würde.
Mittlerweile war Daniel beim in Erwägung ziehen angelangt. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte, aber er hatte eine Jägerbombe und ein halbes Glas Bier intus, und er war fliegengewichtig genug, dass es schon anschlug.
»Okay«, sagte er beim Aufstehen. Er tat dies genauso sehr, um vor Caleb anzugeben, wie er es für sich selbst tat. Auch wenn es nicht klappen sollte, so würde er sich wenigstens Calebs Respekt verdienen. Dann würde sein neuer Studienfreund wissen, dass er keine Nerd-Schwuchtel war.
In diesem Moment kam Jennifer aus Stans Büro gestürmt, die Hände in einer Geste der Niederlage erhoben. Auf dem Weg zum Vordereingang tauschte sie sich mit Sky darüber aus, was für ein Arschloch Stan war.
»Scheiße«, sagte Daniel. Er lief ihnen nach und ließ Caleb allein am Tisch zurück.
»Scheiße«, sagte Caleb. Er stand auf, um ebenfalls hinterherzulaufen, und ließ seinen Deckel zum zweiten Mal in dieser Woche unbezahlt.
23:03 Uhr
»Ich werd ihr folgen.« Die Jungs standen auf dem Parkplatz und sahen den Mädchen nach, die in Skys Corvette davonfuhren. »Schnapp sie dir«, sagte Caleb. Er wollte zwar heute Nacht einen Mittrinker haben, aber er glaubte nicht, plötzlich ein überzeugendes anderes Lied singen zu können.
Daniel schoss über den Parkplatz zu seinem beschissenen kleinen Buick, um Sky nachzujagen. Caleb blieb allein an der Eingangstür des Stan's zurück.
»Caleb! Alter!«
Erschrocken über den betrunkenen, laut rufenden Mann, der plötzlich auf ihn zu gerannt kam, wich Caleb zurück, bis er erkannte, dass es nur Jeremy war.
»Was?«
»Okay. Also, ich war grade am Pissen in der Telefonzelle …«
»Ha! Du bist zum Schießen!«
»Nein, hör zu. Ich bin da drin und das Telefon klingelt. Also nehm ich ab und da ist dieser Kerl, der fragt so nach Jack.«
»Hast du ihm gesagt, dass er von einem Bären gefressen wurde?«
»Nein. Ich hab gesagt, dass ich Jack bin, und dann, bevor ich ihn verarschen kann, wird der so richtig angepisst und lässt so 'ne ganze Schimpftirade auf mich los, von wegen, dass ich nicht schnell genug abgenommen hab, und dass ich nicht pissen soll und so'n Scheiß. Und dann so: Hol das Geld aus dem Wartungsschuppen in der nordöstlichen Ecke vom Sunset Park.«
Caleb hatte lächelnd auf eine Pointe gewartet, aber als Jeremys Story endete, verschwand das Lächeln und seine Augen verengten sich. »Was?«
»Keine Ahnung. Er hat gesagt, ich soll das Geld abholen.«
»Welches Geld.«
»… Jacks Geld?«
Nachdenklich klopfte Caleb sich wiederholt mit dem Finger auf die Brust.
»Hat dich das Pissen ausgenüchtert?«, fragte er.
»Ich glaube nicht, dass das so funktioniert.«
Caleb wölbte eine Hand vor seinem Gesicht, atmete aus, und versuchte dann, seinen eigenen Atem zu riechen.
»Egal«, sagte er. »Ich kann fahren. Wir gehen zum Sunset Park.«
»Oh, ich weiß nicht, Mann. Vielleicht ist das gefährliche Scheiße.«
»Genau. Vielleicht. Hör zu, wir müssen das schnell machen, bevor wir nüchtern werden. Während wir nicht nachdenken.«
»Ich weiß nicht, Mann.«
»Du bist bloß nicht mehr betrunken genug, Alter. Wenn du das nicht hättest tun wollen, hättest du mir nicht davon erzählt. Wir wissen nicht, wie viel Geld das ist, und wenn wir das jetzt durchziehen und es dann für uns bergauf geht … Scheiße. Warte kurz.«
Caleb rannte in den Klub zurück. Jeremy stand draußen und schaute hierhin und dorthin in einer abgesehen von fernem Verkehr und gedämpfter Musik plötzlich sehr ruhigen Nacht. Einen Augenblick später kam Caleb mit zwei Gläsern Bier von ihrem Tisch zurück, die halb leer oder halb voll waren, je nach innerer Einstellung. Er gab Jeremy eines davon und stieß mit ihm an.
»Auf plötzlichen, sofortigen Reichtum«, sagte Caleb. Sie tranken und machten sich dann zu ihrem Auto auf. Während die Gläser, die sie auf dem Bürgersteig vor dem Klub stehen ließen, nur einen Moment zuvor halb voll gewesen sein mochten, waren sie jetzt restlos leer, und niemand konnte das bestreiten.