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Editorische Notiz
ОглавлениеDer vorliegende Band enthält Texte zum poetischen Werk von Salvatore A. Sanna (1934-2018). Es ist eine Sammlung von literaturkritischen Analysen aus Sammelbänden und Zeitschriften, den Vorworten und Nachworten zu den Ausgaben seiner Gedichte und Rezensionen. Der Titel „Col rosso in dominante“ ist dem Gedicht «Quadratscha» von Salvatore A. Sanna entnommen (1984), in dem die Farbe rot eine besondere Rolle spielt; die Sensibilität für Farben ist charakteristisch für Sannas Schreiben. Die Gedichte von Salvatore A. Sanna werden in den Beiträgen nach folgenden Ausgaben zitiert:
Fünfzehn Jahre Augenblicke. Gedichte Italienisch-Deutsch. Übersetzt von Ragni Maria Gschwend. Mit einer Zeichnung von Piero Dorazio, Frankfurt am Main, Privatdruck 1978.
Wacholderblüten. Gedichte Italienisch-Deutsch. Übersetzt und mit einem Nachwort von Birgit Schneider. Mit zwei Zeichnungen von Fausto Melotti, Frankfurt am Main, Privatdruck 1984.
Löwen-Maul. Gedichte Italienisch-Deutsch. Übersetzt und mit einem Nachwort von Gerhard Goebel-Schilling. Mit zwei Zeichnungen von Ermanno Leinardi, Frankfurt am Main/Aarau, Verlag Sauerländer 1988.
Feste. Gedichte Italienisch-Deutsch. Übersetzt und mit einem Nachwort von Gerhard Goebel-Schilling. Mit zwei Zeichnungen von Achille Perilli, München-Mainz, von Hase & Koehler Verlag 1991.
La fortezza dell’aria [Löwen-Maul e Feste]. Presentazione di Luigi Malerba. Tre disegni di Enrico Della Torre, Torino: Franco Masoero Editore 1995. Ausgezeichnet mit dem Premio Pannunzio 1996.
Mnemosyne. Hommage an die Mutter der Musen. Übertragung und Nachwort Gerhard Goebel. Einführung Christoff Neumeister. Zeichnungen Gianfranco Pardi, Frankfurt am Main/Aarau, Verlag für deutsch-italienische Studien/Sauerländer 1999.
Mare. I guess what you mean. Gedichte Italienisch-Deutsch. Übertragen von Caroline Lüderssen. Mit einer Zeichnung von Marco Casentini, Tübingen, Narr 2009.
Fra le due sponde / Zwischen zwei Ufern. Gesammelte Gedichte Italienisch Deutsch, herausgegeben und mit einem Essay versehen von Thomas Amos, Tübingen, Narr 2004.
Fra le due sponde. Poesie. Nuoro, Il Maestrale, 2014.
Ich danke allen Autorinnen und Autoren herzlich für Ihr Einverständnis, ihre Texte in diesen Erinnerungsband aufzunehmen. Diejenigen Rechteinhaber, mit denen wir trotz intensiver Bemühungen keinen Kontakt aufnehmen konnten, bitte ich, sich mit dem Verlag in Verbindung zu setzen.
Ganz herzlich danke ich Giuseppe Giambusso, der als Weggefährte und Dichterfreund von Salvatore A. Sanna ein poetisches Grußwort für den Band geschrieben hat. Giambusso, 1956 in Riesi/Sizilien geboren, lebt seit vielen Jahren in Fröndenberg im Sauerland und gehört zu einem losen Zusammenschluss von italienischen Autorinnen und Autoren in Deutschland, die ab den 1980er Jahren mit Publikationen, Tagungen und Diskussionsveranstaltungen auf sich aufmerksam machten. Seine neue zweisprachige Gedichtsammlung ist im Erscheinen: Foto di ragazza senza gruppo/Mädchenbild ohne Gruppe, Dresden 2020.
Besonderen Dank möchte ich auch dem Künstler und Lyriker Elio Mariucci aussprechen dafür, dass er sein Haiku del tramonto (Haiku des Abendrots) von 2018 für den Umschlag zur Verfügung gestellt hat. Mariucci, 1946 in Città di Castello in Umbrien geboren, ist seit 1995 durch die Frankfurter Westend Galerie (dem Kunstforum der Deutsch-Italienischen Vereinigung in Frankfurt, gegründet von Salvatore A. Sanna 1966) in Deutschland vertreten. Città di Castello ist auch die Geburtsstadt von Alberto Burri, dem großen Materialkünstler. Für Mariuccis Arbeit ist neben der Farbe das Material von großer Bedeutung. Seine letzte Ausstellung in Frankfurt trug den Titel „Sedimenti“, denn seine Malerei und seine Lyrik beruhen auf Sedimenten des persönlich Erlebten, „Bruchstücke aus Erinnerungen, Erfahrungen, Wünschen, Verlusten, Freude und Leid“ (Simonetta Riccardini). Die Auseinandersetzung mit dem Material führte zu seiner Serie von „Haikus“, bei denen ein selbstgefertigter Holzkasten zum Aufklappen Sinn- und Bildträger wird. Der Haiku – eine japanische Gedichtform aus 17 Silben mit drei Versen von 5 – 7 – 5 Silben bzw. Lauteinheiten (Moren) ist immer auf eine Jahreszeit bezogen. Das ist auch bei Mariucci der Fall. Die dreiteiligen Werke bestehen in einem von Mariucci auf Italienisch geschriebenen Haiku, der sich auf der „Türinnenseite“ befindet, die Schrankseite rechts zeigt eine bildliche Übertragung und auf der Außenseite des Schränkchens ist die japanische Fassung des Haiku aufgetragen. In diesen Werken sind Ratio und Emotio, Bewusstes und Unbewusstes in den einzelnen Werkteilen aufeinander bezogen.
Haiku del tramonto | Haiku des Abendrots |
Mi piace stare | Ich bin gerne |
sul filo del tramonto | am Rand des Sonnenuntergangs |
in visibilio | völlig verzaubert |
(Elio Mariucci, Haiku del tramonto – Haiku des Abendrots, 2018, Holz, Stoff, Acryl, Bleistift auf Papier, 35 x 24 x 6 cm)
Ein sehr herzlicher Dank geht, last but not least, an Ann Bromkamp-Sanna, die diesen Band zur Erinnerung an ihren Mann angeregt und möglich gemacht hat. Er sei ihm, dem Kulturvermittler, Italianisten und Lyriker in Erinnerung an viele Jahre fruchtbarer Zusammenarbeit gewidmet.
Caroline Lüderssen