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Einführung Salvatore A. Sanna – Ein deutsch-italienischer Lyriker in Frankfurt1

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Immacolata Amodeo

Salvatore A. Sanna, der die Deutsch-Italienische Vereinigung in Frankfurt am Main ins Leben gerufen und ein halbes Jahrhundert lang geleitet hat, war als Kultur- und Kunstvermittler zwischen Deutschland und Italien nicht nur in Frankfurt sehr geschätzt. Weniger bekannt ist vielleicht, dass er auch ein hochangesehener Lyriker ist, der ein beachtliches Werk vorweisen kann.

Er hat insgesamt sechs zweisprachige – italienisch-deutsche – Gedichtbände veröffentlicht. Der erste – Fünfzehn Jahre Augenblicke2 – ist 1978 datiert, 1984 erschienen die Wacholderblüten3. Es folgten 1988 die Sammlung Löwen-Maul,4 1991 Feste,5 1999 Mnemosyne.6 Der letzte Gedichtband – Mare7 – ist von 2009. Alle sechs Bände wurden zunächst als zweisprachige Ausgaben in Deutschland veröffentlicht. Einige sind später auch in Italien als rein italienische Ausgaben erschienen, z. B. La fortezza dell’aria, mit einer Einführung von Luigi Malerba8. Es liegt auch eine zweisprachige Gesamtausgabe – mit dem Titel Fra le due sponde/Zwischen zwei Ufern9 – vor, die 2004 erschienen ist, sowie eine rein italienische Gesamtausgabe mit dem Titel Fra le due sponde10 aus dem Jahr 2014.

Salvatore A. Sanna wurde 1934 in Oristano/Sardinien geboren. Nach dem Studium der Germanistik und der Anglistik an der Universität Cagliari und einem Aufenthalt in England kam er 1958 mit einem Stipendium der sardischen Regierung nach Deutschland. Er lehrte zunächst als Austauschassistent Italienisch am Lessing-Gymnasium und an der Musterschule in Frankfurt und war schließlich von 1962 bis 1998 als Dozent für italienische Sprache und Literatur an der Johann Wolfgang Goethe-Universität tätig. 1966 gründete er die Deutsch-Italienische Vereinigung e.V., die er bis 2016 ehrenamtlich geleitet hat. Zudem hat er – bis 1996 gemeinsam mit Trude Müller – in der Frankfurter Westend Galerie seit 1967 zahlreiche Ausstellungen zeitgenössischer italienischer Künstler organisiert. Darunter waren international bekannte Künstler wie Piero Dorazio, Giulio Turcato, Carla Accardi, Giuseppe Santomaso, Fausto Melotti, um nur einige zu nennen.

Salvatore A. Sanna gehörte auch zu den Gründern des Fachverbandes Italienisch in Wissenschaft und Unterricht (1976)11 und rief 1979 zusammen mit Arno Euler die Zeitschrift „Italienisch“ ins Leben, die er bis zu seinem Tod 2018 als Mitherausgeber betreut hat. 1992 entstand auf seine Initiative hin die Frankfurter Stiftung für deutsch-italienische Studien.

Schließlich wurde er 1977 als „Cavaliere“, 2004 als „Commendatore dell’Ordine al Merito della Repubblica Italiana“ und 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

Aus Salvatore A. Sannas umfangreichem lyrischen Werk seien im Folgenden einige Aspekte herausgegriffen, die mir – als Ergänzung, Kontrast oder Kontrapunkt zu seiner Tätigkeit als Kulturvermittler und Kulturmanager – besonders interessant und relevant erscheinen.

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