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1.3 Die Zukunft der ACT als einer Form von PBT

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Wir haben sehr hohe Maßstäbe angelegt, welche Modelle von PBT erfüllen müssen. Wenn mehrere Modelle dies leisten können, ist es höchst sinnvoll, sie miteinander zu vergleichen und die zugrunde liegenden Modelle im Laufe der Zeit auf Grundlage dessen, inwieweit sie die oben genannten Kriterien erfüllen, zu modifizieren.

Dies ist nicht der geeignete Moment, um zu überprüfen, wie die ACT alle oben genannten Aspekte angehen könnte, und es würde an dieser Stelle auch den Rahmen sprengen. Da das vorliegende Buch jedoch die ACT behandelt, bietet sich ein kurzer Überblick darüber an, wie man auf diese Aspekte eingehen könnte. Ausgehend von den oben in Fettdruck hervorgehobenen Begriffen werden wir jeden der genannten Aspekte kurz beleuchten. Dies wollen wir in erster Linie deskriptiv und sachlich tun, ohne die Qualität der vorhandenen Evidenz zu bewerten, da es uns hier nicht darum geht, Schlussfolgerungen über ACT als eine Form von PBT zu ziehen. Vielmehr wollen wir denjenigen Leserinnen und Lesern eine grobe Orientierungshilfe bieten, die sich für die Schnittstelle zwischen Bereichen der aktuellen und zukünftigen Forschung und Praxis interessieren, die wichtig sind, damit diese Einschätzung erfolgen kann. Wir werden die verschiedenen Bereiche nacheinander kurz betrachten.

Philosophische Annahmen: ACT basiert auf funktionalem Kontextualismus. Dies wurde in mehreren Artikeln und Büchern beschrieben, so dass der Bedarf hierfür dem Anschein nach ernst genommen wurde (siehe z. B. Zettle et al. 2016).

Breite Anwendbarkeit: Es gibt etwa 250 randomisierte kontrollierte Studien zur ACT, und dies in einem sehr breiten Spektrum an Gebieten, darunter psychische Gesundheit, Drogenkonsum/Substanzmissbrauch, Gesundheitsverhalten, sozialer und Freizeitbereich (www.bit.ly/ACTRCTs, Zugriff am 13.10.2020).

Die wichtigsten Dimensionen menschlicher Erfahrung werden berücksichtigt: Jeder der sechs Prozesse psychischer Flexibilität bezieht sich auf eine Schlüsseldimension: Defusion (Kognition), Akzeptanz (Emotion), Jetzt (Aufmerksamkeit), Selbst-als-Kontext (Selbst), Werte (Motivation) und engagiertes Handeln (Verhalten). Festzustellen, ob dies in angemessener Weise geschieht, würde den Rahmen dieses Kapitels sprengen.

Gesundheit herstellen: Im ursprünglichen ACT-Buch (Hayes et al. 1999) steht dazu: »Der ACT-Ansatz folgt einem Gesundheits-, nicht einem Krankheitsmodell« (S. 79). ACT-Studien haben sich regelmäßig auch mit Themen beschäftigt, die nicht »Probleme« sind, wie z. B. Sport, Arbeitseffizienz, Wohlergehen, Lebensqualität, Bewegung usw. (siehe www.bit.ly/ACTRCTs, Zugriff am 13.10.2020).

Analyseebenen: Es gibt nur wenige Untersuchungen, die die ACT mit neurobiologischen Reaktionen sowie der Genetik in Zusammenhang bringen. Es gibt zwar mehr Untersuchungen zu den Zusammenhängen zwischen Flexibilitätsprozessen und sozialen und kulturellen Aspekten, aber es werden eindeutig noch mehr benötigt.

Veränderbar: Alle sechs Flexibilitätsprozesse haben sich als modifizierbar erwiesen (Zettle et al. 2016), aber wir müssen noch mehr darüber herausfinden, warum Menschen unflexible Reaktionsmuster entwickeln.

Mediatoren und Moderatoren: In mehr als 50 Untersuchungen wurde Mediation oder Moderation durch Flexibilitätsprozesse in den verschiedensten Bereichen gefunden (siehe www.bit.ly/ACTmediators, Zugriff am 13.10.2020). Eine kleinere Anzahl von Untersuchungen konnte dies für KVT oder andere Methoden belegen (z. B. Arch et al. 2012).

Naturalistische Längsschnittstudien: Naturalistische Längsschnittstudien über mehrere Jahre haben die Rolle psychischer Flexibilität unabhängig von therapeutischen Interventionen untersucht (z. B. Spinhoven et al. 2014).

Grundlagenforschung: Die Untersuchungen zur Bezugsrahmentheorie (engl. Relational Frame Theory, RFT), die sich auf ACT-Konzepte beziehen, fallen in diese Kategorie (Zettle et al. 2016). Labortests für zentrale Flexibilitätskonzepte bieten auch hochpräzise, sehr umfangreiche Testmöglichkeiten.

Testen von Therapiebausteinen und Kernprozessen: Metaanalysen existieren für die in der ACT angewandten Kernprozesse sowie dafür, ob sie durch bestimmte Prozesse wirken (z. B. Levin et al. 2012).

Funktionsanalyse: Die Flexibilitätsprozesse in ihrer Gesamtheit wurden als eine Art der Funktionsanalyse vorgeschlagen, aber formale Vergleichstests dieser Nutzung des Modells sind begrenzt.

Jenseits von »Markenzeichen«-Techniken: Das ursprüngliche ACT-Buch (Hayes et al. 1999) lehnte eine rein technische Sichtweise von ACT ab. In einem Abschnitt darüber, warum die Ebene der Techniken nicht ausreicht, um Therapieerfolge zu erzielen, wollen die Autoren »ACT-Therapeuten ermutigen, Techniken hinzuzufügen« (S. 15), und merken an, dass »der erfolgreiche ACT-Therapeut die ACT in einer Weise durchführen muss, die mit deren Theorie und Philosophie im Einklag steht, nicht in einer Weise, die mechanistisch mit ihren Verfahren an sich übereinstimmt« (S. 16).

Regeln sowohl im Sinne von Empfehlungen und Ausschlüssen (bestimmter Vorgehensweisen): Von gemischten Botschaften wurde abgeraten (z. B. wird den Therapeuten nahegelegt, nicht gleichzeitig Akzeptanz und emotionale Kontrolle als Rational einer Exposition im Rahmen der ACT anzuführen), aber es gibt nur begrenzte formale Prüfungen dieser einschränkenden Bedenken.

Idiografische Belege: Zeitreihendesigns und Erfahrungsstudien wurden mit einiger Regelmäßigkeit in der ACT-Forschung verwendet.

Belege für den Nutzen in der Behandlung: Es gibt einige Forschungsarbeiten in diesem Bereich, die dafürsprechen (z. B. Levin et al. 2019), aber es werden noch mehr benötigt.

Weitere Faktoren: ACT-Forschung gibt es in allen zuvor genannten Bereichen (Zettle et al. 2016).

Zusammenhang mit der Entwicklung von Systemen: Die Konzepte von ACT und Bezugsrahmentheorie wurden mit evolutionären Prinzipien verknüpft (eine Übersicht findet sich in Wilson & Hayes 2018).

ACT in Klinik und Tagesklinik

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