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Zentrierungsübung nach Eifert & Forsyth (2009)

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Leiten Sie die Patientin oder den Patienten dazu an, sich aufrecht hinzusetzen, Arme und Beine nicht zu kreuzen und die Augen sanft zu schließen. Zunächst lassen Sie die Aufmerksamkeit auf den Atem richten, der nicht verändert werden muss. Schließlich auf den Körper, die Berührungen mit dem Stuhl und dem Boden. In einem nächsten Schritt leiten Sie die Patientin oder den Patienten an, Gedanken und Gefühle wahrzunehmen und auch diese nur zu beobachten und nicht zu verändern. Abschließend laden Sie dazu ein, diese Haltung des Erlaubens und Akzeptierens auf den Rest des Tages zu übertragen und dann die Augen wieder zu öffnen.

Das bewusste, nicht bewertende Wahrnehmen von Atmung und Körper kann uns schließlich hin zur Wahrnehmung von unseren Gedanken und Gefühlen und schließlich zur Wahrnehmung von uns selbst führen. Unter dem Begriff Selbst-als-Kontext verstehen wir eine beobachtende Rolle unseres Selbst. Selbst-als-Kontext ist eine mögliche Perspektive, die wir auf uns selbst einnehmen können. Eine andere wird als Selbst-als-Inhalt oder das konzeptualisierte Selbst bezeichnet. Darunter verstehen wir die Geschichten, die wir über uns geschaffen haben; wer wir sind, was uns ausmacht. Aber auch Beurteilungen, Bewertungen, Gedanken, Gefühle, Regeln, Erinnerungen, Rollen (Bsp.: Ich als Therapeutin), d. h. verschiedene Rollen, die uns kennzeichnen und die wir einnehmen, und Konzepte, die uns ausmachen. Dies können positive oder negative Konzepte sein. Es ist hilfreich und auch nicht hilfreich, Selbst-als-Inhalt zu haben, je nach Kontext. Zum einen ermöglicht uns ein Konzept von uns selbst automatisierte Verhaltensweisen, je nachdem, welche Rolle wir innehaben. Immer wieder stecken wir jedoch in diesen Rollen und Konzepten fest. Ein achtsamer Umgang mit diesen bedeutet, sich bewusst zu werden, dass Gedanken und Gefühle vorhanden sind, ausgelöst durch die Auseinandersetzung mit einem unserer Selbst-Konzepte. Dies ist die Perspektive des Selbst-als-Kontext. Es handelt sich um eine stabile, sich nicht verändernde Perspektive, von der aus wir denken, fühlen und erinnern. Wir sind also nicht definiert über unsere Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Erinnerungen, sondern vielmehr sind wir das Behältnis, das dies alles aufnimmt. Wenn wir diese Perspektive aktiv einnehmen, können wir uns von möglichen dominanten Selbstkonzepten lösen und uns bewusst machen, dass wir noch weitere Rollen und Konzepte innehaben. Und uns schließlich entscheiden, wie wir uns in der aktuellen Situation verhalten möchten. Aus dem Automodus eines Konzeptes herauszutreten gelingt nur, wenn ein Bewusstsein entsteht, dass wir in diesem Modus sind und dass dies nicht der einzige Modus ist, den wir haben. Dies heißt, wir können eine flexible Sicht auf uns Selbst einnehmen.

Zur Verdeutlichung des Selbst-als-Kontext sind zahlreiche Metaphern hilfreich. Das Ziel jeder dieser Metaphern liegt darin zu verdeutlichen, dass wir als Menschen mehr sind als der Inhalt (i.S.v. Gedanken, Gefühlen, Erinnerungen, Konzepten, Rollen, etc.), der uns ausfüllt.

Hierzu kann die »Metapher der Tasse« (Hayes & Ciarrochi 2015) genutzt werden.

ACT in Klinik und Tagesklinik

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