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Commitment: Werteorientierung und engagiertes Handeln

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Den Kampf aufzugeben, Schmerz und Leid anzunehmen, stellt eine große Herausforderung dar. Es ist daher wichtig zu wissen, warum wir uns dieser Herausforderung stellen und sie annehmen möchten. Eine einfache Bitte der Therapeutin oder des Therapeuten ist hierfür nicht ausreichend. Selbst wenn Patientinnen und Patienten pflichterfüllend Aufgaben in Angriff nehmen und neues Verhalten ausprobieren, so ist dies häufig nicht nachhaltig wirksam. Jeder einzelne benötigt eine Grundlage, die aus der eigenen Person selbst heraus entsteht. Dies beschreiben wir in der ACT mit Werten.

Unsere persönlichen Werte sind Dinge, die uns tief berühren. Die Dinge, die unserem Leben Bedeutung und Zweck verleihen und die Dinge, die wir aufrichtig genießen. Unsere eigenen Werte sind persönlich und einzigartig und können nicht richtig oder falsch sein; sie betreffen einfach uns. Werte kommen aus dem Herzen und sind nicht diskutabel. Unseren Werten zu folgen, bedeutet das zu tun, was für uns wichtig ist, unabhängig davon, ob andere Personen dies schätzen oder nicht. Unsere Werte können uns, wie die Sterne, auch durch raue See führen. Es bedarf Würde und Stärke, sich dafür zu entscheiden, sich mit schmerzhaften, schwierigen oder furchteinflößenden Dingen zu konfrontieren, im Dienst des für uns Bedeutsamen.

Wichtig ist dabei zu beachten, dass sich Werte von Zielen unterscheiden: Unsere Werte liegen unseren Zielen zu Grund, sind aber keine Ziele. Anders als Ziele können Werte nicht vollständig erreicht werden. Außerdem sind Ziele frustrationsgeleitet: weil wir in einem Zustand nicht zufrieden sind, streben wir nach anderem; da bedeutet auch, dass Ziele nach Erreichen immer neu gesetzt werden müssen. Werte sind, anders als Ziele, flexibel, wenn es zu Veränderungen in unseren Lebensumständen kommt. Unsere individuellen Werte bleiben bestehen, auch wenn Ziele sich ändern.

Wie können Werte erkundet werden? Dies kann in einem unstrukturierten Gespräch über die Dinge erfolgen, die bedeutsam und wertvoll für eine Person sind. Zum Beispiel ein Gespräch über die Familie oder Hobbies. Die Frage »Warum ist das wichtig?« führt uns zu den mit einzelnen Lebensbereichen verbundenen Werten. Der Einstieg in die Arbeit mit Werten gelingt oftmals am besten, wenn wir diese leicht nehmen und gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten neugierig erkunden, was wichtig für sie oder ihn ist und warum.

Eine geleitete Übung zum Entdecken von Werten nennt sich »Sweet Spot« und wurde von Harris (2013) entwickelt:

ACT in Klinik und Tagesklinik

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