Читать книгу ACT in Klinik und Tagesklinik - Группа авторов - Страница 28
Übung »Sweet Spot«
ОглавлениеHierbei laden Sie die Patientin oder den Patienten dazu ein, sich an einen schönen Augenblick ihres oder seines Lebens zu erinnern. Es kann etwas ganz Alltägliches sein, wie der Kaffee am Sonntagmorgen oder etwas ganz Außergewöhnliches, wie die Hochzeit oder Geburt eines Kindes. Wichtig ist, dass es etwas Spezifisches, etwas Persönliches ist. Es ist oftmals hilfreich, wenn Sie zunächst einen eigenen schönen Augenblick beschreiben. Danach laden Sie ihr Gegenüber ein, die Augen zu schließen, und sich einen schönen Augenblick auszuwählen und schließlich ganz in diesen einzutauchen. Leiten Sie die Übung mit Fragen zum Erleben, wie z. B.: Was sehen Sie? Was spüren Sie? etc. Im Anschluss lassen Sie sich den schönen Augenblick beschreiben und explorieren Sie diesen gemeinsam weiter. Dazu können Fragen helfen wie: Was ist daran für Sie bedeutsam? Was war das Wertvollste in diesem Moment? usw.
Wenn wir individuelle Werte gefunden haben, können diese als Basis dienen für neues, verändertes, engagiertes Handeln. Das heißt, aktives und zweckgerichtetes Engagement in offenkundigem Verhalten, das dazu dient, in Richtung unserer Werte zu gehen. Eine Bereitwilligkeit zu entwickeln, hin zu unseren Werten zu gehen, mit allem was wir haben. Bildlich gesprochen könnte man sich den Zusammenhang folgendermaßen vorstellen: Wenn »Richtung Westen gehen« unser identifizierter Wert ist und »Meilensteine« die Ziele entlang dieses Weges markieren, dann ist engagiertes Handeln der Prozess, einen Fuß vor den anderen zu setzen, mit Bereitwilligkeit und dem Bewusstsein, dass steile Berge und furchteinflößende Flussüberquerungen unvermeidbar auftauchen werden. Die Rolle der Therapeutin oder des Therapeuten hierbei ist es, der Patientin oder dem Patienten zu helfen, Möglichkeiten der Verhaltensänderung zu entdecken, die mit werte-konsistenten Zielen verbunden sind, und dabei zu unterstützen, effektive Handlungen in Richtung der jeweiligen Werte auszuwählen.
Hierzu bedarf es konkreter Vereinbarungen: Pläne zur Tagesstrukturierung, Erlernen von sozialen Fertigkeiten, Aufbau von spezifischen Fähigkeiten (Skills) oder Konfrontationen kommen hier zum Einsatz. Beim Erlernen neuen Verhaltens überwiegt immer wieder das Gefühl, Verhalten nicht ändern zu können, da die Symptome (noch) zu ausgeprägt sind. Hier ist die Rückbesinnung auf die Wahrnehmung, Akzeptanz und Defusion wichtig. Es ist unser Verstand, der uns sagt, dass wir neues Verhalten nicht »können«.
Eine Übung namens »Tue nicht, was Du sagst« kann hierzu mit den Patientinnen und Patienten ausprobiert werden: