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3 Praktische Umsetzung der Fallarbeit in der Logopädie

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In Kapitel 1 und 2 ( Kap. 1 und Kap. 2) wurden wesentliche Eckpfeiler der logopädischen Fallarbeit benannt. Dieses Kapitel wird auf die schrittweise Vorgehensweise eingehen.

Definition Professionalität

Wer als Logopädin oder Logopäde professionell handelt, setzt seine Fähigkeiten und sein Wissen für eine Verbesserung der individuellen Situation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckproblemen ein. Hierzu gehört der Einbezug von Betroffenen und helfenden Personen. Ethische Prinzipien wie Würde und Respekt sind wichtige Teile des therapeutischen Klimas über die Haltung der Therapeutin und können als Wertehintergrund zusammengefasst werden. Durch Reflexion und Kommunikation entsteht ein offener Prozess, der zur Teilhabe einlädt.

Professionell in der Logopädie agiert eine Person, die sich über interne und externe Evidenz sowie durch interprofessionelle Außen-Meinungen absichert und ihre fachliche, beobachtende, reflektive, kommunikative, intuitive und situative Kompetenz in den Dienst des Zieles der Betroffenen stellt.

Stationen der Fallarbeit

Eine solche Vorgehensweise in einem logopädischen Fall folgt in der Profession bestimmten Schritten und Merkmalen, die eingangs beschrieben wurden und nun zu einem dynamischen Prozess zusammengefasst werden. Sie greifen teils ineinander oder kehren spiralförmig wieder. Je nach Problemlage können sie ein unterschiedliches Gewicht einnehmen oder auch in der Abfolge variieren. Der Einfachheit halber ist die folgende Tabelle in linearer Form gestaltet ( Tab. 2.3).

Tab. 2.3: Kaskadenmodell der Fallbearbeitung


Kaskadenmodell der FallbearbeitungStruktur-HintergrundSchrittErgebnis

Die in Tabelle 2.3 genannten sieben Schritte sind als Kaskade zu verstehen.

• Als Vorbereitung auf den Fall erfolgt eine Auseinandersetzung mit vorhandenen Dokumenten und Berichten. Die Rolle bzw. der Auftrag der Logopädin ist geklärt.

• Im ersten persönlichen Kontakt mit dem Patienten wird der Auftrag geklärt und weitere Informationen (Anamnese) werden eingeholt. Basierend darauf wird das Problem eingegrenzt und definiert sowie das weitere diagnostische Vorgehen abgeleitet.

• Im Anschluss wird eine Diagnostik nach vorgegebenen Standards durchgeführt, wodurch die Problemlage präzisiert werden kann.

• Auf dieser Grundlage werden gemeinsam mit dem Patienten und in der interdisziplinären Zusammenarbeit die individuellen Ziele und Arbeitsschwerpunkte festgelegt.

• Aus der Diagnostik und den Zielen erstellt die Logopädin einen Therapieplan. Die Zustimmung des Patienten bildet die Voraussetzung weiteren Handelns.

• Der Patient kann dadurch beraten, therapiert, informiert und in seinen Ressourcen unterstützt werden, so dass ein Empowerment ermöglicht wird.

• Das dargestellte Vorgehen wird in allen Phasen in Bezug auf das Ziel evaluiert und dokumentiert.

Die Stationen der Fallkaskade korrespondieren mit der Planung einzelner Therapieeinheiten. Einzelheiten der Therapiedidaktik sind jedoch nicht Thema dieses Beitrages, es sei jedoch an dieser Stelle auf Eicher (2009) und Steiner & Rodenkirch (2016) verwiesen.

Systematische Fallarbeit in der Logopädie

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