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Diagnostischer Kommentar

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Die vorläufige Verdachtsdiagnose des Notarztes, der Marko Zarkowitzky dehydriert und auf dem Boden in seiner Wohnung liegend vorfand, trifft es: hochgradige Spielsucht, kombiniert mit massiver körperlicher Vernachlässigung. Eben ein guter Notarzt.

In der ICD-10 ist die Computerspielsucht noch nicht erfasst; sie wird erst in der nächsten Ausgabe, in der ICD-11, codiert sein.

Zu den F-Diagnosen passt am ehesten die F63.0, das pathologische Spielen (bzw. die Kategorie Sonstiges, F63.8). Damit ist zwanghaftes Spielen gemeint, auch als Glücksspielsucht bekannt, also das Zocken an Glücksspielautomaten, in Spielhallen (oder -höllen?), aber auch das Verspielen von Geld in Wettbüros, etwa im Rahmen von Sportwetten, bis hin zum exzessiven Lottospielen und der wiederholten Teilnahme an (illegalen) Pokerrunden.

Dreht sich im Leben des Betroffenen alles nur noch ums Spielen, vernachlässigt er also seine sozialen Kontakte oder verschuldet sich immer mehr, um Einsätze machen zu können, kann er deswegen seinem Job nicht mehr nachgehen oder werden Ehe und Familie dadurch zerrüttet, liegt ein sehr ernstes Problem vor, das ähnlich schwer zu behandeln ist wie andere Süchte.

Interessanterweise wird das pathologische Spielen in der ICD-10 nicht den Abhängigkeitserkrankungen, sondern den Störungen der Impulskontrolle zugeordnet.

Online- bzw. Computerspielsucht weist ähnliche Charakteristika auf. In der kommenden ICD-11 wird sie als 6C51 diagnostiziert werden: »Gaming disorder«. Auf gut Deutsch: Computerspielsucht bzw. Internetabhängigkeit, also auch zwanghaftes Video- und Onlinespielen (vgl. hierzu auch den diagnostischen Kommentar zur Story »Game Over & Out« von Aiki Mira).

DIAGNOSE F

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