Читать книгу Sprach- und Schriftsprachförderung wirksam gestalten: Evaluation umgesetzter Konzepte - Группа авторов - Страница 18
Kapitel 2:
Alltagsintegrierte emotional-verhaltensbezogene und sprachlich-kognitive Unterstützung für Kinder unter drei Jahren in Kindertageseinrichtungen und ihre Bedingungsfaktoren: Das Evaluationsprojekt BiSS-E2 Franziska Egert1, Julia Quehenberger1, Verena Dederer & Claudia Wirts
ОглавлениеIm Fokus des Beitrags stehen die Qualität von Fachkraft-Kind-Interaktionen zur Unterstützung kindlicher Lernprozesse im Krippenalter und deren Bedingungsfaktoren. An der Untersuchung nahmen 43 Fachkräfte aus BiSS-Verbünden in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Sachsen teil. Die Qualität pädagogischer Interaktionen in Krippen wurde mit dem Classroom Assessment Scoring System (CLASS-Toddler) für die Unterstützung von Emotion und Verhalten sowie sprachlich-kognitive Lernunterstützung erhoben. Die Qualitätseinschätzung erfolgte über den Vormittag hinweg durch strukturierte Live-Beobachtungen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf Bilderbuchsituationen. Zu den untersuchten Bedingungsfaktoren zählten Strukturqualität (Fachkraft-Kind-Schlüssel, situationsspezifische Merkmale), Persönlichkeitsmerkmale der Fachkräfte (Persönlichkeit, Selbstwirksamkeit) sowie pädagogische Orientierungen (Erziehungsziele, Sensitivität), welche mittels Fragebogen erhoben wurden. Ähnlich zu anderen internationalen Studien im Krippenbereich belegen die Ergebnisse, dass die Qualität der Unterstützung von Emotion und Verhalten im mittleren Bereich und die Qualität der sprachlich-kognitiven Lernunterstützung auf niedrigem Niveau liegen. Die Qualität der Unterstützung von Emotion und Verhalten über den Vormittag korrelierte positiv mit einer höheren selbsteingeschätzten Sensitivität der Fachkraft und einem günstigeren Fachkraft-Kind-Aktivitätenschlüssel. Bilderbuchsituationen wiesen eine signifikant höhere sprachlich-kognitive Lernunterstützung auf als der Vormittag im Durchschnitt. Die Befunde geben Anlass, die Organisation von Aktivitäten und die selbst wahrgenommene Sensitivität der Fachkräfte als Bedingungsfaktoren für qualitativ hochwertige Interaktionen stärker in den Blick zu nehmen.