Читать книгу Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941 - Группа авторов - Страница 24

Оглавление
Chef der Sicherheitspolizei und des SD Berlin, den 8. Juli 1941
IV A 1 – B.Nr. 1 B/41 g.Rs. [Stempel: Geheime Reichssache!]
[Stempel: Lagezimmer]

30 Ausfertigungen, 19. Ausfertigung

Reg.Rat Paeffgen – o.V.i.A. – im Hause

Ereignismeldung UdSSR Nr. 16

I) Politische Übersicht:

a) Im Reich: Keine besonderen Ereignisse.

b) Übrige besetzte Gebiete:

Einsatzgruppe Belgrad meldet: 813 Kommunisten wurden in der Zeit v. 22.–29.6.1941 im Bereich des Einsatzkommandos festgenommen. Eine zweite Aktion ist in Vorbereitung, da noch eine Reihe maßgeblicher Funktionäre, welche durch rechtzeitige Warnung sich der Festnahme entziehen konnten, sich auf freiem Fuß befinden. Da der Kommunismus in Serbien eine starke panslawistische Note hat, ist anzunehmen, daß mit dem Fall der roten Moskauzentrale auch die kommunistische Gefahr in Serbien gebannt sein wird. Von Seiten des Einsatzkommandos der Sicherheitspolizei Belgrad sind in allen wichtigen Ortschaften Serbiens V-Leute eingesetzt, so daß eine ständige Information über die Tätigkeit der Kommune gewährleistet ist.

II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

Einsatzgruppe A:

Gruppenstab, EK 1a, EK 2 befinden sich in Riga und EK 3 in Kowno, EK 1b in Dünaburg.1 Von EK 2 z. Zt. Teilkommandos in Schaulen, Libau und Mitau stationiert.

Einsatzgruppe B: Standort Lemberg.

Die Ungarn brandschatzen das von ihnen neu besetzte Gebiet, rauben in Skole, Dolina und Czalucz Fabrikmaterial und zerstören Fabriken. Sie verfolgen die Ukrainer und sympathisieren offen mit den Polen. Sie erklären das besetzte Gebiet als einen Bestandteil Ungarns. Ihre eigene Polizei und Verwaltung haben sie bereits mitgebracht.2

Einsatzgruppen C und D:

Von beiden Einsatzgruppen liegen keine besonderen Meldungen vor.

III) Militärische Ereignisse:

Heeresgruppe Süd:

Feind vor ganzer Heeresgruppe auch nördlich Rowno im Rückzug. Widerstand der Nachhuten schwächer. 11. Armee: Im Kampfe gegen Nachhuten erreichten die Vorausabteilungen Gegend Kornesti, Targ, Balti, Useni, Edimita. Ungarische Truppen erreichten Kolomea und Stanislau. Panz.Gr.1 setzte auf ganzer Front Vorstoß nach Osten fort. Durch schlechten Zustand der Straßen Vormarsch stark behindert. Erreichte Linie: Brückenkopf bei Wolotschisk–Gegend Jampol. Erweiterter Brückenkopf 15 km südwestlich Isjaslawl-Schepetowka. 17. Armee: Slowakische Armeegruppe im Vorziehen bis zur Linie Ustrzky–Dobromil–Nowomiasto. Die vorderen Abteilungen erreichten die Linie Zlatalipa westlich Monastercyka-Kopriz und Podhajce, den Strypa-Abschnitt ostwärts Kozowa und bei Kozdow-Sereth-Abschnitt nordwestlich Tarnopol. 6. Armee: Erreichte auf der Verfolgung unter größten Geländeschwierigkeiten mit vordersten Teilen die Linie Bialocorka–Jampol. Brückenköpfe über den Goryn bei Tuczyn und Aleksandria wurden gebildet.

Heeresgruppe Mitte:

4. Panzerarmee hat den Angriff in ostwärtiger Richtung fortgesetzt. Feindwiderstand vor den Panzergruppen hat sich verstärkt. Lage bei dem Nowogrodeker Kessel unverändert. Es mehren sich immer mehr die Anzeichen, daß der Gegner in der Puszeza Naliboka kaum noch Widerstandskraft besitzt. Seit dem 3.7.41 beginnt er in immer größeren Mengen überzulaufen. Erreichte Linie: 4. Armee, Panz.Gr. 2: Starbychow Brückenkopf ostwärts Jarezyn–Krupki. Panz.Gr. 3: Botseikow 5 km südwestlich Polozk–Brückenkopf bei Dzusna. 2. Armee: Hat mit vordersten Teilen Linie Baranowicze–Nowogrodek nach Osten überschritten. 9. Armee: Nowogrodek–Nordbogen des Njemen, 22 km ostwärts Lida– Subotnike–Bohdanow–Wiszniew–Soly–Ostrowiec.

Heeresgruppe Nord:

Panz.Gr. 4 hat weiter Raum nach Norden gewonnen. Im Waldgebiet ostwärts Pskow Feindansammlungen. Übergang der Armeen und Aufschließen an die Düna verläuft planmäßig ohne Feindberührung. Gefangene aus den Wäldern südwestlich Riga halbverhungert und nicht mehr kampffähig. Erreichte Linie: Panz.Gr.4: Zilupe–Ludza–Karasva– Biartsaminiove 15 km südwestlich Ostrow–Liepna. 16. Armee: Jaun–Jelgave, Düna überschritten, westlich Incukalas.

Finnland:

An der finnischen Front Spähtrupp- und Artillerietätigkeit auf Hangoe. Nordostfront: Finnische Truppen gegen ausweichenden Feind im Vorgehen nach Osten. Der Angriff der deutschen Truppen gegen den Salla-Block gewinnt unter schweren Kämpfen Boden und kam bis zur Straßenbrücke 2 km nördlich Salla vorwärts. Die südliche Umfassungsgruppe öffnete die Seenge 15 km südwestlich Vourijaervi. Geb.Korps Norwegen nahm Sapad-Liza, überschritt den Liza-Abschnitt und bildete einen kleinen Brückenkopf bei Sapad-Liza. Feind kämpft im Salla-Block besonders zäh und hartnäckig. Gefangene können kaum gemacht werden. Es wurde erreicht: Gegend Südrand oberer Kuili-See westlich Akkala-Seenge 15 km südwestlich Unorigjaervi, 2 km nördlich Salla-Liza-Abschnitt.

Verteiler:

RFSS und Chef der Deutschen Polizei

Chef der Sicherheitspolizei und des SD

Chef der Ordnungspolizei

Alle Amtschefs der Ämter I, II, III, V, VI, VII

SS-O’Stubaf. Rauff

Pol.Rat Pommerening3

IV-Gesch.Stelle (3 Stück)

IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

IV E, IV E 5

IV A 1 d (5 Reserve)

Aus: BAB, R 58/214


1 1935 lebten im lettischen Dünaburg (Daugavpils/Dwinsk) 11116 Juden bei einer Gesamtbevölkerung von 45160 Menschen. Am 26.6.1941 besetzte die Wehrmacht die Stadt; EdH, Bd. 1, S. 374f.

2 Zum Einsatz ungarischer Truppen an u. hinter der Ostfront: Müller: An der Seite der Wehrmacht, S. 38–53; Krisztián Ungváry: Das Beispiel der ungarischen Armee. Ideologischer Vernichtungskrieg oder militärisches Kalkül, in: Hartmann/Hürter/Jureit: Verbrechen der Wehrmacht, S. 98–106.

3 Helmut Pommerening, geb. 1902, 1920–1932 Reichsmarine, danach Verwaltungsschule, Sept. 1933 Bayerische Politische Polizei, 1933 SS, 1937 NSDAP, Gestapa, dann RSHA, dort Leiter des Hauptbüros, 1938 Stubaf.; BAB, BDC, SSO Helmut Pommerening; GVP RSHA v. 1.3.1941, BAB, R 58/840; dto. v. 1.10.1943, ebd.; Vern. v. 7.4.1967, BAL, B 162/5403.

Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941

Подняться наверх