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4.4 Das Wurzelprotokoll
ОглавлениеUm Schädigungen von Bäumen durch unsachgemäße Eingriffe in den Wurzelraum zukünftig zu unterbinden, hat die Firma Baumpflege Bollmann aus Ellerau bereits 2011 das sogenannte „Wurzelprotokoll für baumfachliche Baubegleitungen“ entwickelt. Dieses hat seit seiner Einführung in der Hansestadt Hamburg nicht nur die Zustimmung aller Beteiligten gefunden, sondern wird dort mit großem Erfolg umgesetzt.
Das Wurzelprotokoll bildet den Ausgangspunkt einer jeden baumfachlichen Baubegleitung. Die Vorbereitung des Protokolls im Büro beschränkt sich auf die Eingabe einiger Stammdaten, wie die Angaben zur beauftragenden Firma mit Ansprechpartner, den Zeitpunkt der Beauftragung, den Grund der Aufgrabung, Angaben zu den Baumstandorten sowie die Nennung des zuständigen städtischen Baumkontrolleurs. Abbildung 7 zeigt beispielhaft den Aufbau eines Wurzelprotokolls.
Abbildung 7: Auszug des in der Hansestadt Hamburg etablierten Wurzelprotokolls der Baumpflege Bollmann GmbH, welches das verbindende und verbindliche Element zwischen dem Tiefbauer, der baumfachlichen Baubegleitung und der Baumeigentümerin ist.
Alle weiteren Daten werden vor Ort vom Baumpfleger ausgefüllt. Hierunter fallen Angaben zur Baumart und den Stammdurchmessern sowie detaillierte Aussagen zu Schäden, die sich beispielsweise aus unvermeidlichen, jedoch kontrolliert beigebrachten Wurzelverlusten ergeben können. Auch Informationen zur Entfernung der Eingriffe zum Stamm und zum Umfang von ggf. notwendigen Kronenausgleichsschnitten sind Teil der Dokumentation. Das Protokoll enthält somit alle wesentlichen Informationen und umfassende Details zu Ablauf und Hergang des Bauvorhabens in Bezug auf den Baumschutz.
Die genaue Kenntnis des Umfangs beschädigter Wurzeln bzw. fachlich korrekt nachbehandelter Wurzelschäden und möglicher nachsorgender Pflegemaßnahmen eines jeden Baumes vermittelt allen Beteiligten (in komplexen Fällen im Zusammenhang mit der fotografischen Dokumentation) ein möglichst genaues Bild der tatsächlichen Ereignisse. Damit erübrigt sich zukünftig auch die Notwendigkeit, über mögliche Wurzelverluste zu spekulieren.
Idealerweise erfolgt die Dateneingabe und -verarbeitung digital, so dass sich der Aufwand zur Nachbereitung des Auftrags auf ein Minimum reduziert. Die Einbindung der Dokumentation in ein bestehendes Baumkataster stellt dabei die effizienteste Art dar, einzelbaumbezogene Informationen jederzeit zur Hand zu haben. Auch dieser Schritt wird in der Hansestadt Hamburg seit Jahren konsequent umgesetzt.