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Eine Schnapsidee

A.M. Winter

H

i, der Talawah-Verlag hat noch bis Ende Januar eine Geschichtenausschreibung laufen – Thema Succubus und Incubus.«, so der Inhalt der SMS, die ich kürzlich von meiner Zwillingsschwester Heidrun erhalten habe.

Da mich ihre Nachricht während der Arbeit erreichte und ich gerade absolut keine Zeit hatte mich näher damit zu beschäftigen, habe ich die SMS erst einmal wieder mit fragendem Blick geschlossen. Was wollte mir mein Schwesterherz denn damit bloß sagen? Und was sollen überhaupt diese Begriffe, Succubus und Incubus, bedeuten?

Recht schnell schwante mir dann aber, dass Heidrun von mir erwartete, ich solle eine Geschichte schreiben. Oh nein! Das war wegen der verlorenen Wette im vergangenen Sommer. Ich hatte das eigentlich schon vergessen gehabt, naja, vielleicht auch eher verdrängt gebe ich zu.

Und ausgerechnet ich soll nun die Wettschuld einlösen, indem ich diese Geschichte schreibe. Aber dabei kann ich so etwas doch gar nicht! Ich war schon immer ein rein analytisch denkender Mensch, der sich von jeher mehr für Zahlen interessierte. Schon während der Schulzeit waren Fächer wie Mathematik, Physik und dergleichen meine Welt. Deutsch und Aufsätze? Fehlanzeige!

Ganz anders allerdings meine Schwester Heidrun. Obwohl wir Zwillinge sind, hat sie für die Logik rein gar nichts übrig. Ihre Spezialität sind eher die kreativen Sachen, eben so etwas wie phantasievolle Geschichten erfinden und diese dann auch noch fein säuberlich zu Papier bringen. Da geht sie voll drin auf, was ich ja überhaupt nicht verstehen kann.

Na jedenfalls ging mir ihre SMS seither nicht mehr aus dem Kopf. Ich wollte mich bei Heidrun deswegen mal melden, sobald ich die Zeit für ein nettes längeres Gespräch finden würde. Aber dafür war es heute nun definitiv schon wieder zu spät, nachdem ich erst zu fortgeschrittener Stunde von der Arbeit heimgekehrt bin.

Und doch will ich nun noch schnell meine Neugier befriedigen, welche sich den ganzen Tag mehr und mehr gesteigert hat, indem ich mich zumindest mal informiere was diese Begriffe »Succubus und Incubus« eigentlich zu bedeuten haben, um nicht ganz wie der erste Mensch da zu stehen, falls mich jemand irgendwann mal danach fragen sollte. Man kann ja schließlich nie wissen wofür man das mal brauchen kann.

Ich gebe die Begriffe in der Suchmaschine des Browsers ein und werde auch recht schnell fündig. Eigentlich reicht es mir aber auch schon, dass ich die Suchergebnisse rasch überfliege, die mir auf der ersten Seite angezeigt werden. Demnach handelt es sich um männliche oder weibliche Dämonen, die etwas nymphomanisch veranlagt zu sein scheinen und wohl hauptsächlich Sex im Kopf haben.

Auch nicht gerade ein Thema, zu dem mir viel einfallen würde zu schreiben. Wie war Heidrun nur auf diese Schnapsidee gekommen mir ausgerechnet so ein abstraktes Thema vorzuschlagen? Stattdessen könnte ich mir wunderbar vorstellen die Bedienungsanleitung für irgendein technisches Gerät zu schreiben, oder von mir aus auch ein Kochrezept. Na jedenfalls irgendwas mit Struktur drin.

Mit einem etwas verständnislosen Kopfschütteln schließe ich das Browserfenster, ohne mich weiter über besagtes Thema zu informieren, und fahre anschließend den PC wieder runter.

Der Tag ist nun ohnehin schon fast gelaufen und ich habe noch einiges an Hausarbeit zu erledigen, bevor ich zu Bett gehe. Doch die ganze Zeit, während ich mich meinem Haushalt widme, verfolgt mich das Thema Succubus und Incubus. Es will mir einfach unter keinen Umständen gelingen, diese nagenden Gedanken zu vertreiben. Vielleicht sollte ich die Sache doch weiter verfolgen wie Heidrun sich das offensichtlich von mir wünscht?

Als es schon auf Mitternacht zugeht und es demzufolge bereits stockdunkle Nacht ist, stelle ich fest, dass ich längst noch nicht müde genug bin, um schlafen zu gehen. Ganz im Gegenteil sogar. Mein Inneres fühlt sich irgendwie aufgewühlt an. Noch dazu geht mir der Hinweis von Heidrun diese Geschichte zu schreiben nun gar nicht mehr aus dem Kopf.

Anstatt mich ins Bett zu begeben, setze ich mich also erneut an meinen PC und informiere mich darüber was denn dieser Verlag eigentlich für Vorgaben macht. Gleichzeitig keimt in mir die Frage auf warum ich das Schreiben nicht einfach mal versuchen soll, zumal ich nun ja wirklich überhaupt nicht mehr müde bin. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass ich vielleicht sogar Lust darauf haben könnte auch mal etwas Kreativität an den Tag zu legen.

Aber dazu sollte ich mich zuvor vielleicht doch noch etwas genauer mit diesen lüsternen Dämonen auseinander setzen und gehe zunächst mal auf Wikipedia, um mich ausführlicher zu informieren. Demnach scheinen diese Wesen Gegenstand der Mythologie zu sein. Aha. Filme und weiterführende Literatur gibt es anscheinend auch darüber. Soso. Einerseits gibt es weibliche Wesen, die Männer verführen, um diesem in der Nacht seinen Samen zu stehlen und den Gegenpart dazu, der männliche Dämon, der schlafende Frauen quasi vergewaltigt. Klingt weder realistisch noch nach einer tollen Liebeserfahrung für mich, aber sei‘s drum.

Da könnte jemand, dem das Schreiben in die Wiege gelegt ist, jetzt natürlich eine richtig phantasievolle Geschichte daraus basteln, die auch garantiert nicht jugendfrei wäre.

Aber wie schon gesagt, die Phantasie ist doch eher Heidruns Gebiet. Vielleicht sollte ich nun doch lieber zu Bett gehen und morgen mit meiner Schwester reden. Das kann sie doch unmögliche ernst meinen, dass gerade ich ausgerechnet zu diesem Thema was zu Papier bringen soll.

Plötzlich höre ich wie die Wohnungstür geöffnet wird. Ach ja, Peter kommt ja heute. Peter ist mein fester Freund, der ebenso unmögliche Arbeitszeiten hat wie ich. Wir haben es bisher allerdings noch nicht geschafft, dass wir zusammen in eine Wohnung ziehen. Aus diesem Grund treffen wir uns mal hier, mal da bei einem von uns zu Hause. Und heute scheint er wohl zu mir zu kommen. Das hatte ich angesichts meiner saukomischen Aufgabe, die Heidrun mir eingebrockt hat, doch glatt vergessen. Na immerhin ein Grund, diese Sache auf morgen zu vertagen. Um mich vor unliebsamen Aufgaben zu drücken, war ich um Ausreden noch nie verlegen.

Noch während ich so darüber nachdenke, ist Peter schon zu mir in mein Arbeitszimmer gekommen, ohne ein Wort zu sagen. Ich möchte mir meine Überraschung wegen seines Erscheinens nicht anmerken lassen und begrüße ihn lediglich mit einem einfachen »Hallo«, ohne mich zur Tür umzudrehen. Er steht jetzt hinter meinem Bürostuhl und ich hoffe, dass er nicht unbedingt wahrgenommen hat, was vor kurzem noch im Browserfenster zu sehen gewesen ist. Schnell habe ich das Ding nämlich minimiert, als er eintrat. Wie sollte ich ihm das denn erklären, so etwas wäre mir unsäglich peinlich, in jeder Hinsicht. Erstens schreibe ich nie irgendetwas, aber schon gar keine Geschichte, die ich dann auch noch einem Verlag präsentieren möchte. Und dazu auch noch dieses aufreizende Thema, das mir in meinem ganzen bisherigen Leben noch nicht untergekommen ist.

Dankbar bemerke ich, dass sich Peter überhaupt nicht für das zu interessieren scheint was mein Monitor anzeigt. Seine warmen Hände, die nun auf meinen Schultern liegen, beginnen mich langsam, sanft und rhythmisch zu streicheln. Dabei wandern sie zunächst auf meinen Oberarmen entlang, über meinen Rücken und einige Zeit später auch über meine Brust. Ich spüre wie meine Brustwarzen hart werden. Peter scheint das ebenfalls aufgefallen zu sein, da er sich diesen Stellen nun etwas intensiver widmet. Dass wir beide schweigen, scheint dieses Erlebnis noch intensiver werden zu lassen.

Ich atme tief durch, genieße jeden Moment und schließe die Augen, während die warmen Hände jetzt immer tiefer meinen Bauch entlang wandern. Die liebkosenden Berührungen meines nach wie vor hinter mir stehenden Besuchers entlocken mir unwillkürlich ein leises und lustvolles Stöhnen, während ich mich mit geschlossenen Augen weiter auf meinem Bürostuhl zurücklehne. Meine Begierde ist nun fast schon ins Unermessliche gewachsen und als sich das Streicheln der Hände schließlich der Innenseite meiner Oberschenkel widmet, würde ich die Sache am liebsten beschleunigen. Doch immerhin ist es eine sehr lustvolle Qual, die ich zu ertragen habe und somit beschließe ich, mich weiter mit geschlossenen Augen den sinnlichen Freuden hinzugeben und meinem Besucher das Timing zu überlassen.

Knopf für Knopf wird nun langsam meine Bluse geöffnet, so dass meine Brüste frei liegen und sich der weiteren zärtlichen Massage entgegen recken. Ich kann es nun kaum mehr ertragen und habe das Gefühl gleich zu verbrennen. Nun öffnet er meine Hose, langsam und genussvoll. Ich helfe mit einer einladenden Beckenbewegung nach, sie nach unten zu streifen.

Gemeinsam gleiten wir nun endlich langsam und sanft zu Boden, ich spüre den warmen, muskulösen Männerkörper über dem meinen…

Du meine Güte, warum ist es plötzlich so hell? Erschreckt schlage ich die Augen auf, als ich mich aufrichte. Die gleißende Morgensonne, die direkt durchs Fenster auf meinen Schreibtisch scheint, blendet mich und ich frage mich wie spät es eigentlich sein mag.

Da muss ich letzte Nacht doch tatsächlich an meinem Schreibtisch sitzend eingeschlafen sein! Warum bin ich nicht im Bett? Und wo ist eigentlich Peter abgeblieben? War er nicht gestern Abend noch zu mir gekommen?

Ja und überhaupt: Gestern Abend, da war doch noch was. So langsam kehrt die Erinnerung an das unsagbar sinnliche Erlebnis zurück. War das eigentlich wirklich alles geschehen, oder hatte ich es gar geträumt, nachdem ich mich intensiver mit diesem Dämonen-Thema befasst habe?

Die blinkende LED an der Frontseite meines PC verrät mir, dass der Rechner zwar noch an ist, sich aber im Ruhemodus befindet, ebenso wie mein Bildschirm, der nur eine gähnende schwarze Leere anzeigt.

Meine Gedanken an das lustvolle Abenteuer, das ich erlebt oder geträumt habe, beschäftigen mich weiterhin. Ein Blick an mir herunter verrät mir, dass ich angekleidet bin wie ich es war, als ich mich gestern spät abends an meinen Schreibtisch gesetzt habe. Das ist so weit doch schon mal recht beruhigend, finde ich. Es scheint also nichts passiert zu sein. Und doch fühle ich mich seltsam erregt und kann mich nicht entsinnen, wann ich jemals zuvor schon so intensiv geträumt habe, dass es mir wie die Realität erschien.

Durch ein Drücken des Schalters versetze ich meinen PC wieder in den aktiven Zustand. Es dauert auch gar nicht lange bis mein Monitor ebenfalls zum Leben erwacht. Von meinem Bildschirm grinsen mich die Abbildungen von Succubus und Incubus vielsagend an.


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