Читать книгу Prächirurgische Diagnostik und chirurgische Epilepsietherapie - Группа авторов - Страница 44
Hintergrundinformationen 3 Spezialisierte Epilepsiezentren sind bei schwierigen Fällen empfehlenswert
ОглавлениеStudien haben gezeigt, dass der Nachweis einer epileptogenen Läsion im MRT einer der wichtigsten Prognosefaktoren für postoperative Anfallsfreiheit ist (Téllez-Zenteno et al. 2010). Ob eine solche Läsion gefunden wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Interessanterweise ist nicht nur die Qualität der MRT-Bildgebung wichtig (hierbei spielt die Feldstärke des MR-Tomografen, die durchgeführten Sequenzen und die Schichtanzahl/-dicke) eine Rolle ( Kap. 10) (Wellmer et al. 2013).
Es hat sich gezeigt, dass gerade bei fokalen kortikalen Dysplasien (FCD) das Vorhandensein einer klinischen Fokushypothese signifikant zum Auffinden der Läsion beiträgt (Radhakrishnan et al. 2016). In dieser Studie wurde zum Beispiel die Mehrzahl initial übersehener Läsionen im Rahmen einer multidisziplinären Fallkonferenz entdeckt.
Auch in unserem Falle konnte bei klinischem Hinweis auf eine Frontallappenepilepsie eine multiplanare Reformatierung im Frontallappenbereich durchgeführt werden, was das Auffinden von Sulcustal-Dysplasien erleichtert.
Umgekehrt sollte bei Entdeckung einer fraglichen Läsion in der Bildgebung die Plausibilität dieser Läsion als Ursache der Epilepsie kritisch überdacht werden. Ein plausibler Zusammenhang zwischen der flauen Läsion und der Epilepsie war im oben beschriebenen Fall gegeben: Die Semiologie mit hyperkinetischen Anfällen, welche in hoher Frequenz auftraten und das Vorliegen einer pharmakoresistenten Epilepsie bei einem sonst intakten Patienten waren gut mit der Hypothese einer Sulcustal-FCD links frontal vereinbar.
Auch die Qualifikation und Erfahrung des Befunders spielt eine Rolle. Subtile Läsionen werden von Neuroradiologen häufiger gefunden als von nicht spezialisierten Radiologen.