Читать книгу Prächirurgische Diagnostik und chirurgische Epilepsietherapie - Группа авторов - Страница 43
3.4 Planung der Implantation von Tiefenelektroden
ОглавлениеTiefenelektroden ermöglichen eine EEG-Ableitung aus tiefer gelegenen Foci. Schlüssellocheffekte müssen beachtet werden.
In unserem Fall gab es eine gezielte Hypothese für den Anfallsursprung, die es zu beweisen galt. Hier reichte die Implantation einer begrenzten Anzahl von Elektroden aus, da es nicht um die exakte Eingrenzung des epileptogenen Areals, sondern um die Bestätigung der Epileptogenität einer flauen Läsion ging. Dennoch empfiehlt sich, mehr als eine Elektrode in und um die vermeintliche Läsion zu implantieren. Bei fokalen kortikalen Dysplasien hat sich gezeigt, dass die epileptogene Zone unterschiedlich ausgedehnt und manchmal auch sehr umschrieben sein kann. In einigen Fällen liegt der Anfallsursprung auch am Rande oder sogar außerhalb der sichtbaren Läsion (Gollwitzer et al. 2016). Platziert man Elektroden nicht direkt im Fokus, sondern knapp daneben, wäre vorstellbar, dass mit einer läsionsferneren Elektrode die Propagation früher erfasst wird als mit einer knapp die Läsion verfehlenden Elektrode, was zu falschen Rückschlüssen führen kann. In unserem Falle wurden drei Elektroden um die vermeintliche Läsion herum und eine Elektrode noch kontralateral (in etwa spiegelbildlich) implantiert, da ein Anfallsmuster im Oberflächen-EEG rechts frontal zu sehen war.
Eine exakte Positionierung der Elektroden ist also – wie unser Fall zeigte – essenziell. Darum ist eine enge Kommunikation mit dem durchführenden Neurochirurgen, am besten in einer interdisziplinären Fallkonferenz, notwendig.