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2.2 Wo soll das nicht-invasive Video-EEG-Monitoring erfolgen?

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Prächirurgische Diagnostik sollte in einem epilepsiechirurgisch zertifizierten Zentrum erfolgen.

Ein für für Epilepsiechirurgie zertifiziertes Zentrum (Deutsche Gesellschaft für Epileptologie 2010) sollte diese Diagnostik und Beratung durchführen (Rosenow et al. 2016). Die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie informiert über die entsprechend zertifizierten Zentren (Deutsche Gesellschaft für Epileptologie 2020). Solche Zentren müssen nach Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft österreichischer, deutscher und schweizerischer epilepsiechirurgisch tätiger Zentren (Rosenow et al. 2016) mindestens 25 epilepsiechirurgische Eingriffe pro Jahr durchführen (Schweiz: mindestens 20). Diese Zahl rechtfertigt sich dadurch, dass der jeweilige Operateur eine Vielzahl verschiedener operativer Zugänge und das prächirurgische Team die ganze Bandbreite diagnostischer Möglichkeiten beherrschen müssen. Ein Zentrum, das sich an diese Empfehlungen hält, muss ausreichendes pflegerisches und medizinisch-technisches Personal mit Überwachung der abdosierten Patienten rund um die Uhr vorhalten, mit Ableitemöglichkeit auch am Wochenende und der Möglichkeit zur invasiven Diagnostik. Als Zusatzdiagnostik stehen zur Verfügung: MRT mit ausgeprägter diagnostischer Expertise, funktionelles MRT, Postprocessing der MRT-Daten, fortgeschrittene Formen der EEG-Analyse (wie electric or magnetic source imaging), Single Photon Emission Computed Tomography (SPECT), Positronenemissionstomografie (PET), Magnetenzephalografie (MEG). Die ganze Fülle diagnostischer Möglichkeiten wird nicht immer vorhanden sein. Jedes Zentrum hat unterschiedliche Schwerpunkte für die einzelnen Methoden.

Wichtig sind für chirurgisch tätige Epilepsiezentren auch eine Epilepsieambulanz und die Möglichkeit zur stationären Behandlung mit konservativen Inhalten, also zur medikamentösen Umstellung für ambulant therapierefraktäre Patienten oder mit spezifischen Angeboten für Patienten mit psychischen bzw. psychosomatischen Problemen sowie der Zugang zu einer Rehabilitationsklinik mit epileptologischer Expertise. Auf der Seite der Zuweiser haben sich in Deutschland Netzwerke von Kliniken und Kontakte zu niedergelassenen Neurologen mit epileptologischen Interessen und der daraus gewachsenen Erfahrung ausgebildet. Teils gibt es regionale Fallkonferenzen, z. B. in Bethel für Nord-West-Deutschland. Es lohnt sich, Anschluss an entsprechende Netzwerke zu finden.

Bei der chronischen Krankheit der Epilepsie spielen der Begriff und das Vorhalten von »comprehensive care« weiterhin eine Rolle (Pfäfflin et al. 2001). Ein multidisziplinäres Vorgehen ist in der Phase der Diagnostik und nach der Operation unverzichtbar.

Prächirurgische Diagnostik und chirurgische Epilepsietherapie

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