Читать книгу Prächirurgische Diagnostik und chirurgische Epilepsietherapie - Группа авторов - Страница 49
Wachoperation als Alternative zu invasivem Mapping mit Gitterelektrode
ОглавлениеDie Abgrenzung von Sprachfunktionen ist auch intraoperativ im Rahmen einer Wachoperation möglich. Wachoperationen werden vor allem bei Tumoren und bei Kavernomen in räumlicher Nähe spracheloquenter Areale durchgeführt (z. B. Ruis et al. 2018; Matsuda et al. 2012). Der Vorteil einer Wachoperation liegt vor allem in der Tatsache, dass man dem Patienten die Implantation einer Gitterelektrode ersparen kann. Nachteile sind jedoch, dass dies nur bei kooperativen Patienten möglich ist. Bei intelligenzgeminderten Menschen – wie in unserem Fallbeispiel 3.2 – ist eine Wachoperation in aller Regel nicht durchführbar. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Abgrenzung des epileptogenen Areals nur mit einer Gitterelektrode, nicht jedoch im Rahmen einer Wachoperation möglich ist. Die Genauigkeit einer intraoperativen Elektrokortikografie (ECoG), welche interiktuale Aktivität misst, wird kontrovers diskutiert. Darüber hinaus können Nachentladungen und intraoperativ ausgelöste epileptische Anfälle den Ablauf einer Wachoperation erschweren. Im Einzelfall müssen beide Möglichkeiten individuell gegeneinander abgewogen werden.