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Exkurs: Fentanyl TTS (transdermales therapeutisches System, z. B. Durogesic ® SMAT)

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Aus einem auf der Haut aufgebrachten Pflaster diffundiert Fentanyl konstant über 72 Stunden in die Kapillaren der Haut. Konstante Serumkonzentrationen werden nach 12 bis 24 Stunden erreicht und bleiben für den restlichen Zeitraum gleich. Zu beachten ist jedoch die Patienten-individuelle Pharmakokinetik.

Die Eliminationshalbwertszeit ist davon abhängig, wie lange das Fentanyl-haltige Pflaster auf der Haut angebracht wurde:

nach 24-Stunden: Halbwertszeit beträgt im Durchschnitt 17 Stunden

nach 72 Stunden: Halbwertszeit beträgt 20–25 Stunden


Die transdermale Absorption ist abhängig von der Körpertemperatur. Bei Patienten mit hohem Fieber kann sich die Fentanylkonzentration im Blut um ein Drittel erhöhen. Gleiches gilt bei Patienten, deren Hautareal an der entsprechenden Klebestelle gewärmt wird (z. B. Heizkissen). Die Fentanyl-Dosierung sollte in diesen Fällen ggf. reduziert werden.

Bei katecholaminpflichtigen Patienten besteht die Gefahr einer mangelhaften Resorption von Fentanyl.

Die Pharmakokinetik kann individuell sehr unterschiedlich sein. Aufgrund des Hautdepots von Fentanyl klingen im Falle einer Überdosierung die Symptome möglicherweise erst nach Tagen ab.

Im Verlauf der Therapie vermindert sich bei längerfristiger Anwendung die zentrale Empfindlichkeit für Fentanyl (Toleranzentwicklung!).

Nach den derzeit bestehenden arzneimittelrechtlichen Zulassungen ist eine Teilung der Fentanyl-haltigen Pflaster unabhängig von dem Systemtyp (Membran- bzw. Matrix-Pflaster) nicht zulässig! Eine Dosiergenauigkeit und eine fachgerechte Lagerung kann nach Zerschneiden der Pflaster nicht mehr sicher gewährleistet werden.


Fentanyl TTS ist aufgrund der langen kontinuierlichen Wirkstofffreisetzung vor allem für Patienten mit konstantem Schmerzsyndrom geeignet. Falls dennoch akut zusätzliche Schmerzen auftreten, kann additiv ein schnell wirksames Opioid (z. B. Morphin Tropfen) gegeben werden.

Da die Wirkung von Fentanyl TTS verzögert eintritt, wird dem Patienten die vorherige Opioid-Medikation 12 Stunden weiter verabreicht.

Pharmakotherapie in der Intensivmedizin

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