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Оглавление08 Humus und Humor
Humor ist eine der kostbarsten und köstlichsten Früchte, die auf dem Humus eines gütigen und guten Herzens wächst. Humor hat nicht nur in den „tollen Tagen“ der Fastnacht Hochkonjunktur. Diese Frucht stärkt Gesunde und wirkt heilend auf Kranke. Wenn der Humus fruchtbar sein soll, gehört auch etwas Feuchtigkeit dazu, was ursprünglich das Wort „Humor“ bedeutet. Hier muss man nicht gleich ans Bier oder an den Wein denken. Diese hier gemeinte Feuchtigkeit saugt der Humor aus dem „Humus“ eines tiefen Vertrauens und Zutrauens ins Leben. Wer Humor hat, liebt das Leben. Er steht über den Dingen, auch über sich selbst, und das kann nur, wer sich nicht wichtig nimmt. Gilbert Keith
Chesterton vermutet, dass die Engel nur deswegen fliegen könnten, weil sie sich leicht nähmen.
Wer Humor hat, glaubt an einen Sinn, an einen letzten Sinn, den Gott selbst dieser seiner Welt eingestiftet hat. Darum kann der mit Humor Begabte auch über die vielen Eitelkeiten und Verrücktheiten der Gegenwart lächeln.
Aus dem vom Glauben durchtränkten Humusboden wächst uns der Humor zu, der in seiner feinen und gütigen Art Verständnis hat für die Schwächen unserer Zeitgenossen. Der Humor kennt keine Verbitterung, weil er hinter allen geschäftigen Händen Gottes gütige Vaterhand sieht. Aus dieser Hand fallen wir nicht heraus. Und diese Hand wird einmal die Ordnung schaffen, an der wir Menschen seit Jahrtausenden vergeblich herumbasteln. „Der Humor nimmt die Welt hin, wie sie ist, sucht sie nicht zu verbessern und zu belehren, sondern sie mit Weisheit zu ertragen“ (Charles Dickens).
Manches kann ärgern, etwa wenn auf einem Spaziergang ein Vogel direkt über uns fliegt und „etwas“ lässt. Mancher mag wütend reagieren, nicht aber der fromme Heitere. Er sagt lächelnd vor sich hin: „Ein Glück, dass die Kühe keine Flügel haben!“
An eine Kuh wird auch eine Generaloberin erinnert, die im Sterben liegt. Nach dem Empfang der Sterbesakramente äußert sie einen letzten Wunsch: „Ein Glas warme Milch.“ Die Schwestern wollen ihrer Oberin zu Hilfe kommen und geben in das Glas Milch einen ordentlichen Schuss Whisky. Die Oberin trinkt einen Schluck, stockt ein wenig, setzt das Glas ab und trinkt es dann in einem Zug aus. Dann folgt ihr letztes Wort: „Oh, eine gute Kuh! Auf die müsst ihr besonders aufpassen!“
P. Heribert Niederschlag SAC